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Die Fastenzeit beginnt. Eigentlich sagen wir Evangelischen Passionszeit dazu, denn es kommt weniger auf Fasten an, auf die Selbstkasteiung, mit der man sich welche Verdienste auch immer erwerben möchte. Es ist wichtiger, sich an Jesu Leidensgeschichte zu erinnern. An die Leidenschaft, mit der er von voraussetzungsloser Zuwendung sprach, von Gnade.
Viele Menschen können es schlecht ertragen, dass Gott seine Menschenkinder freundlich anschaut, einfach so, aus Liebe. Dass er den Nerv dafür hat, immer wieder neu mit ihnen anzufangen. Die Welt ist weit weg von seinem unbedingten Ja zum Dasein, das sieht man in diesen Wochen wieder. Vielfalt ist unerwünscht – man macht sie lieber mit Panzern platt.
Weltoffen Speisen bringt in Bewegung
Nein, Menschen sind nicht alle eins und werden es nie sein. „Üben! 7 Wochen ohne Stillstand“ ist deswegen nach wie vor ein gutes Motto. Es wehrt der totalitären Verblödung und fördert geistig-geistliche Beweglichkeit. Auch in der Küche. Die Ukrainer kochen ein Essen, das Elemente aus vielen Ländern aufnimmt und andere wie Nordamerika inspiriert.
Gut: Ich kann mich nicht für Borschtsch, Soljanka und gesalzenes Schweinefett erwärmen. Aber eingemachte Gemüse mag ich, das Kiewer Kotelett aus Geflügel, den Kiewer Kuchen und Banush, würzigen Maisbrei. Auch Kohlrouladen in Tomatensauce mit Hackfleisch und Reis gefüllt, diverse Teigtaschen und den Schlag Schmand auf Kartoffelplätzchen. Grandios ist der Salat Olivier, benannt nach einem französischen Koch.
Ich liebe diesen Salat mit Kartoffeln, Erbsen, Kartoffeln, Salzgurken, Kapern, Hühnchen, Eier und Mayo. So zu essen fällt mir derzeit allerdings schwer. Der Krieg, das Elend anderer schlägt mir schwer auf den Magen. Aber ich will auch in elementaren Dingen mich darin üben, die Ukrainerinnen und Ukrainer im Bewusstsein zu behalten. Ohne Stillstand!