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Im Advent, der eigentlich eine Fastenzeit ist, wird gerne gegessen. Und getrunken. Bei Weihnachtsfeiern kippen Chefs und Mitarbeitende munter die angebotenen kostenlosen Getränke in sich hinein. Manchmal mit verwirrenden Folgen. Man sagt Du zueinander oder Schlimmeres. Und bereut nach den Feiertagen düstere Erinnerungslücken, die man selbst mit einem unübersichtlichen Mix aus Bier, Rotwein, Eggnogg und Ouzo erzeugt hat.
Auf Christkindlmärkten stehen Menschen an Tresen gelehnt - an den Füßen frierend, oben mit einem roten Kopf vom zuckrigen Punsch. Sie gießen die angebotenen, diesmal nicht kostengünstigen Getränke unbekümmert in sich hinein. Die Devise: „Das bisschen, das ich esse, kann ich auch trinken“ stimmt nicht recht. Denn es ist kein gezechtes „bisschen“, sondern es handelt sich häufig um Getränke mit einem erheblichen kalorischen Gegenwert.
Verlockende Exotik
Bei einem Aufenthalt in Tirol besuchte ich jüngst einen Kurs über Wintergetränke. Denn ja, ich liebe solche Märkte und manchmal auch Weihnachtsfeiern. Also war ich aufmerksam, als eine charmante Sommelière uns mahnte, mit Alkohol und Zucker vorsichtig zu sein und uns stattdessen leichten Getränken zuzuwenden. Wir zauberten einen Punsch aus Traubensaft mit Zimt, Sternanis, Gewürznelken, Kardamom und Orangenzesten.
Es gab Chai-Tee aus Wasser, Mandelmilch, Teeblättern, Ingwer, Fenchel, Anis und den schon genannten Gewürzen. Wir tranken Ingwertee mit Minze, Honig und Zitrone. Die „Goldene Milch“ aus Milch, Kurkuma, Ingwer, Pfeffer, Zimt, Kokosöl, Muskatnuss, Datteln und Agavendicksaft brachte adventliche Exotik in den Raum und wohliges Vergnügen in die Mägen. Ja: Wir lernten auch, klassischen Glühwein aus Rot-, Rosé- oder Weißwein zuzubereiten und einen Punsch mit Alkohol zu kreieren. Eine erfreuliche Ergänzung.
Aber eins wurde klar: Wenn mit Prozenten, dann nimmt man guten Wein und keinen billigen Fusel. Das sollte man sich selber wert sein. Ich erinnerte mich an einen Bibelvers: „Seid nüchtern und wacht, denn Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1. Petrus 5,8). Damit man sich nicht selbst zum Feind wird, brüllendes Kopfweh oder böse Blackouts kriegt, sollte man besser schauen, was man so alles verschlingt. Prinzipiell. Und im Advent. Salute!