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Die Details sind es, die einem Gericht den letzten Pfiff geben - auch solchen, die man schon hundert Mal gekocht hat. Wenn wir zum ersten Mal Gäste haben, mache ich gerne als Hauptgericht ein Böfflamott. Also einen Rinderschmorbraten. Das ist eine sichere Sache - es kann wirklich fast nichts schiefgehen. Das Rezept habe ich Ihnen schon mal aufgeschrieben. Manchmal schmeckt es unseren Freunden so gut, dass sie sich dieses Gericht auch bei einem ihrer nächsten Besuche wünschen.
Sehr gerne erfülle ich diesen Wunsch - es ist durchaus angenehm, Vertrautes zu machen. Nicht wirklich eine Herausforderung. Und deswegen kitzelt es mich immer wieder in den Fingern und ich baue ein kleines neues Handikap ein. Mal sehen, was noch geht …. Diesmal habe ich eine tiefe Tasche in den Rinderbraten geschnitten und eine Füllung hineinplatziert. Eine Mischung aus Weißbrot, gedünsteten Zwiebeln, gehackten Cashewnüssen und frischen Kräutern. Das könnte eine feine Variante sein. Weil grad Zeit ist …
Ich überlege mir noch etwas. Petersilien-Salsa wäre vielleicht was - für die, die es pikant mögen und scharfe Beilagen vertragen. Ich nehme einen Bund Petersilie und eine rote Pfefferschote. Dazu eine halbe Knolle Knoblauch, die ich mit dem Rinderbraten zusammen gare. Das klingt deutlich wilder als es ist. Durch das Garen im Topf und vor allem im Ofen wird der Knofel mild, gut verdaulich und man riecht nicht danach. Dazu trägt auch die frische Petersilie bei. Die sollte man beim Verzehr von Knoblauch immer parat haben.
Gehackte Petersilie, gebackenen und zerdrückten Knoblauch und kleingeschnittene, entkernte Pfefferschote würze ich mit Salz und Pfeffer und vermische sie mit ein paar Eßlöffeln Olivenöl und mildem Weißweinessig. Besser noch mit weißer Crema di Balsamico, die hat eine angenehm süße Komponente. Und das Gute ist: Was übrigbleibt, kann man prima eine Woche lang aufheben. Diese Salsa passt auch zu Reis, Nudeln, Kartoffeln, zu Fisch und Fleisch.
Solche Kleinigkeiten eignen sich übrigens auch als Geschenk. Dann, wenn man wirklich nur ein ganz kleines Gläschen füllt. Man sollte Freundinnen oder Bekannte nicht mit Selbstgemachtem überfordern. Zum einen ist das, was man sich für sie ausgedacht hat, vielleicht gar nicht ihr Fall. Dann müssen sie nicht gleich eine Großpackung wegwerfen. Oder es schmeckt. Dann verlockt es die Beschenkten, die erfreute Geberin um Nachschub zu bitten.
Was ich lieber nicht vergesse, zu sagen: Das nächste Mal lasse ich beim Rinderbraten alles, wie es immer schon war. Die Füllung ist mir nämlich aus dem Fleisch gelaufen und hat die Sauce nicht gerade verschönt. Es stellte einen ziemlichen Aufwand dar, sie durchzupassieren und ansehnlich hinzukriegen. Der Braten selbst war recht ordentlich - aber nicht so gut, wie sonst. Vielleicht sollte ich mir nicht freiwillig zu viele Handikaps aufhalsen. Obwohl die Salsa …
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