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Anderson Gaitán (22) ist der Guerilla mit 16 Jahren beigetreten und wurde 1994 im östlichen Flachland geboren. âIch bin bei meiner Mutter aufgewachsen, sie hat als Friseurin gearbeitet. Mein Vater ist gestorben als ich sehr klein war. Den Tag über war ich in der Schule oder alleine zuhause. Jeder der die fünf Sinne zusammen hat, merkt, dass man seine Mutter unterstützen muss, also habe ich früh angefangen zu arbeiten. Erst habe ich Schuhe verkauft, dann Kleidung und schlieÃlich Autos und Motorräder gewaschen. Gelegenheitsjobs eben. Schon immer gab es Gründe gegen die Ungerechtigkeiten zu kämpfen, denn ich wollte schon früh Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen. Ich habe die Notwendigkeit gesehen, zu zeigen, dass ich nicht damit einverstanden bin was der kolumbianische Staat mit dem Volk und vor allem uns Armen macht. Ich habe noch die Schule abgeschlossen und bin dann zur Guerilla gegangen. Als ich das erste Mal ein Gewehr in der Hand hielt, habe ich mich stolz gefühlt.âNick JaussiAnderson Gaitán
Gesichter der Guerrilla
Der deutsche Fotograf Nick Jaussi hat im Januar mehrere Wochen in einem Lager der FARC gelebt, der größten Guerrilla-Organisation in Kolumbien. Jaussi, der für deutsche und für lateinamerikanische Medien arbeitet und spanisch spricht, wollte wissen: Was sind das für Männer und Frauen, über die jahrzehntelang geredet wurde, als wären sie wilde Tiere und fehlgeleitete Terroristen? Wie sind sie hineingeraten - und wie finden sie jetzt zurück in die Zivilisation?
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