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Angie Peis (21) ist der Guerilla mit 14 Jahren beigetreten und wurde 1995 im östlichen Flachland geboren. âWir wurden in meiner Jugend insgesamt zweimal von paramilitärischen Kräften von unserer Finca vertrieben. Mein Vater besaà eine kleine Finca in Paz de Ariporo, auf der wir Rinder gehalten haben. Eines Tages kamen die Paramilitärs, haben uns bedroht und die Finca beschlagnahmt. Wir sind dann weitergezogen und wurden wieder vertrieben bis mein Vater als Tagelöhner eine Arbeit im Westen Araucas gefunden hat. Meine Mutter hatte die Familie verlassen, also haben wir Kinder uns selbst versorgen müssen, wenn unser Vater tagsüber unterwegs war. In dieser Zeit habe ich mich mit Mitgliedern der Guerilla angefreundet. Daher war dann der Beitritt nur logisch. Mein Vater war natürlich dagegen, aber er hat meinen Entschluss akzeptiert. Bei meinem ersten Kampf haben wir das Militär in einen Hinterhalt gelockt, ich war total nervös. Aber ich habe einfach den Abzug gedrückt und es ist gut gegangen. Später waren die Flugzeugangriffe am schlimmsten, dagegen konnte man sich nicht wehren. Und doch dachte ich jeden Morgen, heute wirst du nicht sterben.âNick JaussiAngie Peis
Gesichter der Guerrilla
Der deutsche Fotograf Nick Jaussi hat im Januar mehrere Wochen in einem Lager der FARC gelebt, der größten Guerrilla-Organisation in Kolumbien. Jaussi, der für deutsche und für lateinamerikanische Medien arbeitet und spanisch spricht, wollte wissen: Was sind das für Männer und Frauen, über die jahrzehntelang geredet wurde, als wären sie wilde Tiere und fehlgeleitete Terroristen? Wie sind sie hineingeraten - und wie finden sie jetzt zurück in die Zivilisation?
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