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Marcus “Tigre“ Lopez (35) ist der Guerilla mit 14 Jahren beigetreten und wurde 1981 im östlichen Flachland geboren. âIch hatte als Kind wenig Möglichkeiten zur Schule zu gehen, mich vorzubereiten, weil einfach das Geld gefehlt hat. Bildung ist für alle Menschen sehr wichtig, oder? Ich habe nur die 3 Klasse abgeschlossen, dann hatten wir kein Geld mehr. Alles was ich heute im Leben weiÃ, habe ich in der FARC gelernt. Hier haben wir uns gegenseitig Dinge beigebracht, Lesen und Schreiben zum Beispiel. Ich war bei einer Spezialeinheit, habe Training mit allen möglichen Waffen, aber auch in den Bereichen der Aufklärung, Kommunikation sowie Erste Hilfe bekommen. Als ich zur FARC gekommen bin, sind gerade die Friedensverhandlung mit dem damaligen Präsidenten Andrés Pastrana gescheitert und wir mussten uns in 48 Stunden aus dem Gebiet zurück ziehen. Nach genau 2 Tagen hat die Regierung alles bombardiert und wir mussten uns den Weg da raus frei schieÃen. Da sind einige Freunde gefallen.âNick JaussiMarcus “Tigre“ Lopez
Gesichter der Guerrilla
Der deutsche Fotograf Nick Jaussi hat im Januar mehrere Wochen in einem Lager der FARC gelebt, der größten Guerrilla-Organisation in Kolumbien. Jaussi, der für deutsche und für lateinamerikanische Medien arbeitet und spanisch spricht, wollte wissen: Was sind das für Männer und Frauen, über die jahrzehntelang geredet wurde, als wären sie wilde Tiere und fehlgeleitete Terroristen? Wie sind sie hineingeraten - und wie finden sie jetzt zurück in die Zivilisation?
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