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Karina Alvarez (24) ist der Guerilla mit 16 Jahren beigetreten und wurde 1992 im östlichen Flachland geboren. âIch bin damit aufgewachsen, dass die Guerilla in unserem Dorf unterwegs ist, und als Jugendliche habe ich für mich keine Perspektive gesehen. In Kolumbien gibt es keine Sicherheiten. Keine Gesundheitsversorgung, keine Bildung und wenn man Hunger leidet dann denkt man sehr schnell darüber nach zur FARC zu gehen. Ich bin nur 2 Jahre zur Schule gegangen, dann habe ich bei meinen Eltern mitgeholfen. Ich erinnere mich noch an die Kerzen zuhause, weil wir keinen Strom hatten. Mit 13 habe ich schon um Aufnahme in die FARC gebeten, aber ich war ihnen zu jung. Für die Zukunft sind wir Guerilleros total optimistisch, weil wir immer Politik gemacht habe, aber eben mit Waffengewalt, weil anders ist es in Kolumbien nicht möglich gewesen. Jetzt setzen wir darauf diesen Krieg zu beenden, der tausende Tote, Verschwundene und Waisenkinder hinterlassen hat.âNick JaussiKarina Alvarez
Gesichter der Guerrilla
Der deutsche Fotograf Nick Jaussi hat im Januar mehrere Wochen in einem Lager der FARC gelebt, der größten Guerrilla-Organisation in Kolumbien. Jaussi, der für deutsche und für lateinamerikanische Medien arbeitet und spanisch spricht, wollte wissen: Was sind das für Männer und Frauen, über die jahrzehntelang geredet wurde, als wären sie wilde Tiere und fehlgeleitete Terroristen? Wie sind sie hineingeraten - und wie finden sie jetzt zurück in die Zivilisation?
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