Therapie psychische Erkrankungen
"Psychedelika kommen der Wurzel näher"
Bei manchen Menschen mit therapieresistenten Depressionen helfen Psychedelika wie LSD. Wie sie wirken und wann sie schaden können, weiß der Arzt Felix Müller
Junge Frau blickt entspannt an einer Wand gelehnt umgeben von bunten, sanften Lichtern
"Die Patientinnen und Patienten nehmen sich von außen wahr und blicken dadurch milder auf sich selbst"
Tatiana Maksimova/Getty Images
Privat
09.12.2025
6Min

chrismon: Herr Müller, hin und wieder liest man von Menschen mit schweren, therapieresistenten Depressionen. Das Einzige, was ihnen hilft, ist eine Psychedelikatherapie. Wirken Drogen etwa besser als Antidepressiva und Psychotherapie?

Felix Müller: Das kommt darauf an, wen man in der Forschung fragt, und auch welche Patientinnen und Patienten man fragt. Bei den einen wirken die klassischen Medikamente und bei den anderen Psychedelika. Es kommt auf die Krankheit und die Person an.

Sie forschen seit 2014 zu psychedelikaassistierter Therapie. Warum?

Mich hat daran fasziniert, dass man diese Substanzen zwei- oder dreimal anwendet und der therapeutische Effekt teilweise Monate oder Jahre anhält, wenn die Behandlung funktioniert. Antidepressiva behandeln mehr die Symptome und müssen jeden Tag eingenommen werden. Man kann sie mit einem Pflaster vergleichen. Sie wirken nur so lange, wie man sie einnimmt. Psychedelika kommen der Wurzel wahrscheinlich ein Stück näher.

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