Israelische Soldaten auf einem Panzer bewegen sich nahe der Grenze zum Gazastreifen
Israelische Soldaten auf einem Panzer bewegen sich nahe der Grenze zum Gazastreifen
Mostafa Alkharouf / picture alliance
Hass auf Israel
Erst denken, dann reden
Der brutale Angriff der Hamas zeigt, wie ernst viele Antisemiten ihre „Tod Israel“-Rufe meinen. Das Land muss auf militärische Abschreckung setzen, um zu überleben. Eine Realität, die Friedensfreunde oft verkennen.
Tim Wegner
12.10.2023

Ich hielt es für übertrieben, wenn mir Freunde in Jerusalem erklärten, dass Israels Nachbarn alle Juden ins Meer treiben und auslöschen wollen. Dass Hamas, Hisbollah und der Iran eben nicht zu vergleichen seien mit den Franzosen, den früheren "Erbfeinden" Deutschlands, mit denen wir heute hier prima zusammenleben. Seit den barbarischen Massakern der Hamas-Terroristen ist mir klar, wie ernst es die radikalisierten Israelfeinde mit ihren "Tod Israel"-Rufen meinen, die sie am Al-Quds-Tag, dem vom Iran ausgerufenen "Israelgedenktag" oft auch auf deutschen Plätzen brüllen. Das kleine Israel, die einzige Demokratie in Nahost, kann nur überleben, wenn es hochgerüstet ist, wenn es sich keine Sicherheitslücke leistet.

Tim Wegner

Claudia Keller

Claudia Keller ist Chefredakteurin von chrismon. Davor war sie viele Jahre Redakteurin beim "Tagesspiegel" in Berlin.

Das sollten die friedliebenden Christen bedenken, bevor sie Israel Ratschläge geben, wie es diesen Krieg beenden könnte und oder warum es mit den Vergeltungsschlägen nicht übertreiben sollte. Ja, es stimmt, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt und dass dauerhafter Frieden nur möglich ist, wenn beide Seiten ernsthaft aufeinander zugehen. Aber der Friedenswille des Irans und der Hamas ist gerade nicht zu erkennen.

Israel gar die Schuld am Krieg zu geben, ist zynisch und eine Täter-Opfer-Umkehr. Es war die Hamas, die Israel am 7. Oktober überfallen hat. Es ist jetzt die Hamas, die sich hinter israelischen Geiseln und Hunderttausenden Menschen in Gaza verschanzt und ihren Tod einkalkuliert, um sich als Opfer stilisieren zu können.

Die Hoffnung auf Frieden sollten wir nie aufgeben. Aber so sehr es unserem "Nie wieder Krieg"-Denken widerspricht: Erst wenn Israels Grenzen wieder sicher sind, erst wenn die Abschreckung wieder funktioniert, sind Friedensinitiativen denkbar. Bis dahin haben wir genug zu tun, den Judenhass hierzulande zu bekämpfen, den von rechts und den islamistischen, den offenen und auch den, der sich hinter gut gemeinter Überheblichkeit versteckt. Vielleicht sogar im eigenen Kopf.

Die Kommentarfunktion ist nur noch für registrierte Nutzer verfügbar. Um einen Leserkommentar schreiben zu können, schließen Sie bitte ein Abo ab, schreiben Sie uns eine Mail an leserpost@chrismon.de oder diskutieren Sie auf Instagram, Facebook und LinkedIn mit.
Permalink

Es geht um viel mehr, als daß wir Israel irgendwelche Ratschläge geben könnten, es geht um wirklich-wahrhaftige Gerechtigkeit, zweifelsfrei-eindeutiges Verantwortungsbewusstsein, unkorrumpierbare Vernunft, die Fusion zur globalen Gemeinschaft in Gemeinschaftseigentum "wie im Himmel all so auf Erden" OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, um das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen Mensch.

Antwort auf von Horst O. (nicht registriert)

Permalink

"Nirgends wird so viel gelogen, wie vor Wahlen und in Kriegen!"

Darum nicht alles so glauben, was da so gelabbert wird. Wahlkampf und Krieg sind eins.

Antwort auf von Horst O. (nicht registriert)

Permalink

"es geht um wirklich-wahrhaftige Gerechtigkeit, zweifelsfrei-eindeutiges Verantwortungsbewusstsein, unkorrumpierbare Vernunft, die Fusion zur globalen Gemeinschaft in Gemeinschaftseigentum"

Ach, darum geht es?? Scheint so als würde die Fusion von evangelischer Kirche und Kommunistischer Partei gerade umgesetzt werden - zum Glück bin ich schon ausgetreten.