Der erste Veranstaltungstipp:
"Klostertag Theologie im Kloster Kappel: In Pflanzen haucht sein Atem in die Welt. Eine Theologie der Gewächse"
Im Juni gibt es einen Kloster-Tag.
Du kannst einen ganzen Tag im Kloster verbringen.
Ein Theologe spricht über Pflanzen.
Theologen sind Wissenschaftler.
Sie forschen über Gott und den Glauben.
Gott hat die Bäume und Blumen erschaffen.
Darum wissen Theologen auch etwas über Pflanzen.
Heimito Nollé
Pflanzen galten lange nicht viel. Für die Philosophie und Theologie beschränkte sich das vegetative Leben auf Wachstum und Vermehrung. (. . .) Heute wissen wir, dass Pflanzen viel mehr wahrnehmen als je gedacht. Pflanzen kommunizieren und sind Meisterinnen der Vernetzung.
Das Bild kehrt sich um: Pflanzen sind weltschöpferisch. Sie sind unsere Hebammen und unsere Ammen, denn ohne sie gäbe es uns Menschen nicht. Sie inspirieren uns mit guter Luft und frischem Grün, mit ihrer Formenharmonie und dem Vorbild ihrer kooperativen Lebensform. Und sie trösten uns: Viel Hoffnung ruht auf ihnen und ihrer Anpassungsfähigkeit angesichts von Klimawandel und globaler Krise der Lebensgrundlagen.
Das neue Pflanzenbild verlangt eine neue Theologie der Pflanzen: Sie sind als grüne Gnade zu verstehen. Auch die Theologie gewinnt dabei: Die Rede von der Gnade wird frischer, wenn man sie pflanzlich fasst.
Früher glaubten die Theologen: Pflanzen sind ziemlich dumm.
Pflanzen wachsen.
Und sie vermehren sich.
Sonst können sie aber nicht viel.
Heute wissen wir: Pflanzen sind viel intelligenter.
Sie nehmen viele verschiedene Dinge wahr.
Zum Beispiel Farben.
Oder Berührungen.
Pflanzen haben sogar eine eigene Sprache.
Sie stellen bestimmte chemische Stoffe her.
Dadurch können die Pflanzen Informationen austauschen.
Heute wissen wir auch:
Pflanzen sind für das Überleben von uns Menschen wichtig.
Durch den Klima-Wandel geht vieles kaputt.
Auf der Erde wird es immer wärmer.
Das führt zu Natur-Katastrophen.
Und viele Menschen haben nicht mehr genügend zu essen.
Die Pflanzen versorgen uns mit Sauerstoff.
Und sie geben uns Nahrung.
Pflanzen sind aber auch sonst gut für uns.
In der Natur ist es schön.
Wir sehen viele verschiedene Farben und Formen.
Dabei vergessen wir unsere Sorgen.
Und wir können uns gut erholen.
Auch Theologen sollten heute anders über Pflanzen denken.
Sie sollten erkennen: Pflanzen sind ein großes Geschenk für die Menschen.
Über Pflanzen nachdenken tut den Theologen gut.
Dadurch wird die Theologie gleich viel frischer.
Der Klostertag schafft Raum für ein Stück gemeinsamen Lebens, um geistlich, sinnlich und intellektuell aufzutanken. Dazu gehören die Tagzeitengebete, Zeit für Begegnungen und nicht zuletzt die Klostergärten.
Er richtet sich gleichermaßen an Laien und Pfarrpersonen.
Am Kloster-Tag hast du viel freie Zeit.
Du kannst mit anderen Leuten reden.
Oder an den Gebeten teilnehmen.
Du darfst auch im Garten von dem Kloster spazieren.
Dort ist es besonders schön.
Die Blumen leuchten in vielen Farben.
Überall duftet es.
Am Kloster-Tag dürfen alle dabei sein.
Du musst nicht Pfarrer sein.
Zweiter Veranstaltungstipp:
"Gespräch mit Hans Joas in der Paulus-Akademie in Zürich:
In der Reichweite des Heiligen"
Hans Joas ist ein berühmter Soziologe.
Soziologen denken über unser Zusammen-Leben nach.
Jetzt kommt Hans Joas in die Stadt Zürich.
Einer weitverbreiteten Ansicht gemäß korreliert eine zunehmende Verwissenschaftlichung aller Lebensbereiche mit einer gleichzeitigen Abnahme religiöser Glaubensannahmen. Die Entzauberung der Welt und das Theorem der Säkularisierung sind Beispiele für eine so verstandene Verhältnisbestimmung von fürwahr haltendem Glauben und tatsachenbasiertem Wissen.
In perspektivenreichen Beiträgen zeigt der in Berlin lehrende Soziologe und Sozialphilosoph Hans Joas, dass dieses Verhältnis auch anders beschrieben werden kann. Die Kategorie des Heiligen spielt dabei eine zentrale Rolle. Das Heilige (. . .) scheint sich nicht im Säurebad einer sezierenden Rationalität auflösen zu lassen. Im Gespräch werfen wir Schlaglichter auf die Strahlkraft des Heiligen in verschiedenen Facetten. Auf der Spur des Unverfügbaren entdecken wir allenfalls Sinnpotenziale, welche bei der Orientierung in einer immer komplexer werdenden Welt neue Horizonte eröffnen.
Hans Joas hat ein Buch geschrieben.
Es heißt: "Die Macht des Heiligen".
In dem Buch hat Hans Joas über Religion nachgedacht.
Darüber sprechen wir mit ihm.
Hans Joas hat geschrieben: Religion ist für die Menschen immer noch wichtig.
Und Religion wird auch in Zukunft eine Rolle spielen.
Das hat viele andere Wissenschaftler überrascht.
Die meisten Wissenschaftler denken darüber nämlich anders.
Sie sind überzeugt: Die Menschen heute glauben vor allem an die Vernunft.
Sie glauben: Die Wissenschaften können bald alles erklären.
Daher brauchen die Menschen keine höhere Macht.
Und die Religion wird bald verschwinden.
Diese Idee kommt von Max Weber.
Max Weber war auch ein Soziologe.
Er ist aber bereits tot.
Im Gespräch erklärt Hans Joas:
– Warum die Idee von Max Weber nicht stimmt. – Warum Vernunft den Glauben nicht kaputtmachen kann.
Wir stellen Hans Joas viele verschiedene Fragen.
Dabei lernst du viel über Religion.
Vielleicht findest du dich manchmal schwer zurecht in der Welt?
Dann kann dir dieses Gespräch helfen.