Vatersein
Traut euch, Papas!
Tillmann Prüfer erzählt im Interview, wie er Karriere und Familie unter einen Hut bekommt, warum Männer es sich zu leichtmachen, wenn sie sich aus der Erziehung heraushalten, und warum Väter diskriminiert werden
Traut euch, Papas!
Luca Sage/GettyImages
Tim Wegener
Aktualisiert am 02.04.2025
10Min

chrismon: Sie haben vier Töchter und schreiben in Ihrem Buch "Vatersein", dass Sie bei Ihrer ersten Tochter einiges "verbockt" hätten. Waren Sie für Ihre jüngste Tochter ein besserer Vater als für Ihre älteste?

Tillmann Prüfer: Ich glaube nicht, dass ich für meine Kinder ein unterschiedlich guter Vater bin. Aber als mein erstes Kind klein war, habe ich viel zu viel gearbeitet und war zu wenig zu Hause. Ich habe dabei wichtige Zeit verloren, um mit meinem Kind zusammenzusein. Es hat später lange gedauert, das alles wieder aufzuholen. Ich hoffe, ich habe gelernt, solche Fehler nicht zu wiederholen.

Sie arbeiten in Teilzeit und sind stellvertretender Chefredakteur des "Zeit"-Magazins. Kriegen Sie Karriere und Familie unter einen Hut?

Endlich werden solche Fragen mal einem Mann gestellt! Ich glaube: mittlerweile ja. Es wurde interessanterweise auch nie infrage gestellt, ob ich mit Teilzeit eine Führungsposition ausfüllen kann. Jedenfalls hat nie jemand in Zweifel gezogen, dass ich meine Joblaufbahn ernst genug nehme. Das mussten sich ja Frauen immer anhören, die Frage: Kind oder Karriere.

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