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Johann: Ich hab seit Tagen einen Ohrwurm.
Anna: Sing mal vor.
Johann: Das ist ein Chor von quäkigen Stimmen, die singen immer: "Lala-lalalala-lala-lala..."
Anna: Hast du das komponiert?
Johann: Bis jetzt nur im Kopf.
Anna: Vielleicht solltest du es aufschreiben, um es loszuwerden. Ich mach das immer mit meinen Sorgen und Nöten.
Johann: Ich habe so viele unsterbliche Melodien geschrieben, und ausgerechnet das ist jetzt mein Ohrwurm.
Anna: Mir gefällt es: "Lala-lalalala-lala-lala..."
Johann: Hör auf!
Anna: Vielleicht könntest du es verkaufen? "Die Kunst der Fuge" ist ja schön und gut, aber wir brauchen Geld.
Johann: Nein, die Melodie geht mit mir ins Grab.
Anna: Ich hatte neulich auch einen Ohrwurm: "Hurra! Hurra! Der Kobold mit dem roten Haar! Hurra! Hurra! Der Pumuckl ist da..."
Johann: Wusstest du, dass meine Goldberg-Variationen Ängste lösen?
Anna: Ja, aber Geld würde meine Ängste lösen. Geh zum Kurfürsten und verkauf ihm deinen Ohrwurm.
Johann: Wenn ich nur wüsste, wie diese Stimmen in meinen Kopf gekommen sind.
Line Hoven
Jochen Schmidt
Sehr geehrte Frau Ott,
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Sehr geehrte Frau Ott,
Eben habe ich in Chrismon in "Paargespräche" über Anna Magdalena und Johann Sebastian Bach gelesen. Das hat mich an meinen Besuch im Leipziger Bachhaus vor vielen Jahren erinnert. Ich war enttäuscht, dass es dort kein Bild von Anna Magdalena gab, nur von Johann Sebastian und seinen berühmten Söhnen aus der ersten Ehe. Sein behinderter Sohn wurde ebensowenig erwähnt, wie das schwere Schicksal von Anna Magdalena, die sich aufopfernd um den behinderten Sohn gekümmert hatte, aber nicht erreichen konnte, dass ihrer Tochter eine Ausbildung oder Aussteuer ermöglicht wurde. Nach Bachs Tod war sie arm und bekam keine Hilfe von den begabten Stiefsöhnen. Sie war so furchtbar arm, dass sie nach einer Schlacht im siebenjährigen Krieg unter den Leichen auf dem Schlachtfeld nach Dingen suchte, die von Wert waren, um ihre Not zu lindern. Ziemlich bitter! Ich habe davon in einer Rundfunksendung im damaligen SWR gehört und glaube, dass das nicht schlecht recherchiert wurde.
Freundliche Grüße von Barbara Boock/Zoche