Wo kommt das her? Paradiesgarten
Wo kommt das her? Paradiesgarten
Stiftung Bibel+Orient, Umzeichnung: Hildi Keel-Leu
Paradiesgarten
Grünanlagen sind Weltwunder. Und sie umgeben die ganze Heilige Schrift.
Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger
06.04.2021

Von oben fließt Kanalwasser durch die Gärten; die Wege sind duftgeschwängert; im Lustgarten glitzern Wasserfälle wie Himmelsgestirne. Granatapfel­bäume, dicht behangen mit Trauben von Früchten wie Wein, bereichern die Lüftchen . . ." So pries der assyrische König Assurnasirpal II. (883–859 vor Christus) seinen Garten. 

Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger

Thomas Staubli

Thomas Staubli, Jahrgang 1962, lehrt am Departement für Biblische Studien der Universität Freiburg (Schweiz) und leitete dort bis 2012 das "Bibel- und Orient-Museum". Der studierte Theologe, Religionswissenschaftler, Ägyptologe und Orientalist hat unter anderem auch in Jerusalem, Berlin und Bern gelebt. Von 1986 bis 87 war er Studienleiter der Dormition Abbey, Jerusalem. Bis 1994 leitete er die Bibelpastoralen Arbeitsstelle in St. Gallen.

Die "hängenden Gärten" von Babylon waren eines der antiken Weltwunder: kolossale bewässerte Terrassen in der Stadt. Herrscher machten sich mit Gärten einen Namen. Judäische Könige ließen sich in ihren Gärten bestatten (2. Könige 21,18). Die Perser nannten solche Anlagen "pairidaeza", woher das hebräische Wort "pardes" und unser "Paradies" stammt.

Der Bibel zufolge hatte auch Gott einen Lustgarten, Eden, "Wonneland". Er machte Adam zu seinem Gärtner­ ­ (1. Mose 2,15) und lustwandelte abends darin (3,8). Am Anfang der Bibel steht Eden, an ihrem Ende der Stadtpark im himmlischen Jerusalem (Offenbarung 22,1–2). So ist die ganze Heilige Schrift von Gärten umgeben.

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