Wenn jemand auf eine Reise geht, dann sagt man in Tansania: "Mungu akulinde na Safari njema!" Das bedeutet "Gott schütze dich und gute Reise!". Reisen in Tansania ist vielfältig, denn es gibt viele Wege. Manche reisen mit schicken neuen Flugzeugen von Air Tanzania. Andere laufen hunderte von Kilometern durch das Land auf ihren aus alten Autoreifen hergestellten Sandalen.
An der Küste und auf den großen Seen im Inland reist man stattdessen mit Fähren, den beliebten Daows und kleinen Fischerbooten. Standard für viele Einheimische sind auch Busreisen. Dabei ist die Fahrt übers Land durchaus abenteuerlich: Mal geht es über staubige Holperpisten, dann wieder kurz auf Teerstraßen ohne große Schlaglöcher. Kürzere Strecken legt man auch auf einem Motoradtaxi hinter dem Fahrer sitzend zurück oder zwängt sich mit bis zu fünf Personen in ein Bajaji, einem motorisierten Dreirad.
Anne Mika
Viele dieser Transportmittel sind mit bunten Aufschriften versehen. Einmal habe ich in der Großstadt Dar es Salaam einen Bus gesehen, auf dem zu lesen war: "I am ready to meet Jesus. How about you?" Auf einem Bajaji stand einmal sinngemäß übersetzt: "Gib zu Hause Bescheid, dass ich noch immer auf dem Weg bin." Diese Texte kommen nicht von ungefähr, denn eines haben all diese Transportarten gemeinsam. Sie sind nicht ohne Risiko. Immer wieder kommt es hier in Tansania zu schweren Verkehrsunfällen. Ein funktionierendes Rettungssystem ist nicht überall vorhanden.
Die Menschen, die tagtäglich unterwegs sind, sind sich dieser Gefahr sehr bewusst. Daher beginnt man jede Reise mit einem Gebet oder Lied. Eines der bekanntesten Kirchenlieder "Pamoja na wewe", was soviel wie "Gemeinsam mit dir" bedeutet, handelt davon, wie man seine (Lebens-)Reise mit Gott an der Seite bewältigt. Wohin auch immer man geht, im Leben oder im Tod. Gott ist dabei, als Freund, als Helfer, als Tröster. Mit dieser Gewissheit reist es sich hier für viele leichter. Also: "Mungu akulinde na Safari njema!"