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Klaas Neumann
Makkabäer, Mandäer, Manichäer
Portrait Burkhard Weitz, verantwortlicher Redakteur für chrismon plusLena Uphoff
08.06.2018

Aus der Zeit der Makkabäer, der jüdischen Widerstandskämpfer gegen die Griechen (ab 165 vor Christus), stammt ein jüdisches Fest. Welches?

A   Pessach (der Ursprung des Osterfestes)

B   Schawuot (ein Wochenfest wie Pfingsten, 50 Tage nach Pessach/Ostern)

C   Jom Kippur (der Versöhnungstag im Herbst)

D   Chanukka (ein Lichterfest wie Weihnachten)

Richtig D: Chanukka. Anlass für den Aufstand der Makkabäer gegen die griechischen Besatzer bot die Entweihung des Jerusalemer Tempels. Nach dessen Befreiung im Jahr 164 vor Christus sollte das Heiligtum neu geweiht werden. Der siebenarmige Leuchter im Tempel (die Menora) soll eigentlich niemals erlöschen. Er musste aber wieder entzündet werden. Doch das Öl reichte nach den Kämpfen mit den Griechen (unter dem Herrscherhaus der Seleukiden) nur für einen Tag. Neues geweihtes Öl herzustellen benötigte aber acht Tage. Dennoch leuchtete die Menora bis zum achten Tag. Daran erinnern bis heute die acht Lichter am acht- bzw. neunarmigen Leuchter (das neunte Licht dient dazu, die anderen zu entzünden). Sie werden zu Chanukka nach und nach entzündet, bis alle brennen. – Pessach geht auf den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten zurück. Schawuot erinnert an den Empfang der Zehn Gebote am Berg Sinai. Auch der Versöhnungstag ist älter als das Chanukkafest. Manche sagen, er gehe auf die Zeit des Babylonischen Exils zurück (586 bis 538 vor Christus).

 

Die Mandäer sind eine kleine Täuferreligion aus dem Irak. Für sie ist ...

A   die einmalige Taufe im Fluss ein Aufnahmeritus

B   Jesus ein falscher Lehrer und Johannes der Täufer des wahren Heilands

C   die Taufe ein Teil des Islams

D   das tägliche Bad im Fluss eigentlich nur gut für die Körperhygiene

Richtig B: In einer Schrift der Mandäer heißt es: "Wenn Johannes in jenem Zeitalter Jerusalems lebt, den Jordan nimmt und die Taufe vollzieht, kommt Jesus Christus, geht in Demut einher, empfängt die Taufe des Johannes und wird durch die Weisheit des Johannes weise. Dann aber verdreht er die Rede des Johannes, verändert die Taufe im Jordan und predigt Frevel und Trug in der Welt. Christus wird die Völker spalten, die zwölf Verführer ziehen in der Welt umher. In jenem Zeitalter bewährt euch, ihr Wahrhaftigen." Dies verleitete vor 100 Jahren zu Spekulationen, die Mandäer seien Nachfahren der Jünger Johannes des Täufers. – Mandäer lassen sich jede Woche in ihren Gottesdiensten und nach Geburten und bei Hochzeiten taufen. Sie nehmen rituelle Bäder in Flüssen. Mandäer sind eine vorislamische Religion, werden aber von Muslimen als Besitzer der Schrift anerkannt. Das regelmäßige Bad im Fluss dient der inneren Reinheit und soll den Weg der Seele zu Gott vorbereiten. Im Irak sind die Mandäer zunehmend Repressionen ausgesetzt. Etwas mehr als 2000 Mandäer leben heute in Deutschland.

 

Wer oder was sind Manichäer?

A   heilige Mistkäfer im alten Ägypten

B   ein biblisches Volk aus dem Nahen Osten

C   Anhänger einer ausgestorbenen Weltreligion

D   indonesische Mandolinenspieler

Richtig C: Die Manichäer gehörten einer gnostischen Religion an (also einer Religion, die Erlösung in göttlicher Erkenntnis suchte), die im Mittelalter von Spanien bis China verbreitet war. In Südchina existierte der Manichäismus sogar bis ins 16. Jahrhundert, vor allem dort gilt er noch heute als geistesgeschichtlich einflussreich. Religionsgründer Mani (216 bis etwa 277 nach Christus) wuchs in einer christlichen Täufergruppe auf, seine Lehre unterscheidet stark zwischen Gut und Böse. – Heilige Mistkäfer im alten Ägypten, oft aus Stein als Amulette gefertigt, hießen Skarabäen (Einzahl: Skarabäus). Zu den ähnlich lautenden biblischen Völkern zählen unter anderem Aramäer, Sabäer und Nabatäer, nicht aber Manichäer. Auf Mandolinen waren die Manichäer unseres Wissens auch nicht spezialisiert.

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