Viele Menschen arbeiten an Sonn- und Feiertagen: Krankenpfleger, Polizistinnen, Feuerwehrleute. Weil in diesem Jahr der vierte Advent auf Heiligabend fällt, sollen vielerorts auch noch Supermärkte und Weihnachtsbaumverkäufe für einige Stunden öffnen. Aber muss das wirklich sein? Nein, sagen nicht nur Kirchen und Gewerkschaften. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Tageszeitung „Die Welt“ sehen das auch 87 Prozent der Deutschen so. Wenn all diese Menschen ihre Einkäufe vorher erledigen würden, könnten am vierten Advent alle ausschlafen. Die Gewerbetreibenden kämen trotzdem auf ihren Umsatz. Schließlich gibt es nichts, was man nicht auch schon früher besorgen könnte, mit Ausnahme von frischen Brötchen vielleicht. Das Weihnachtsgebäck liegt sowieso seit September in den Regalen. Und nirgends steht geschrieben, dass Weihnachtsbäume erst Heiligabend gekauft werden dürfen. Sehr wohl aber, dass der Sonntag geschützt ist: Er soll eine Unterbrechung von Alltag und Kommerz sein. Der letzte Adventssonntag sollte daher auch in diesem Jahr ein Tag der Einkehr, nicht des Einkaufs sein.
Claudius Grigat
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Sogar bei uns, eine kleine Gemeinde von 12.000 Einwohnern, werden einige Geschäfte öffnen. Finde ich ganz fürchterlich. Aber hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Arbeitgeber die den Hals nicht voll bekommen und es mit der "Nähe zum Kunden" rechtfertigen. "Wir öffnen für Sie." Ha, ha, ha. Warum gehen diese, um ihre Kunden besorgten Unternehmer nicht mit ihren Arbeitern in die Kirche, gemeinsam?
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