Wir müssen reden!
Eine Studie zeigt: Demokratie muss immer wieder neu erstritten werden
Tim Wegner
19.06.2016

"Die zerlegen sich eh selbst" – diesen Satz hört man oft, wenn es um die offen islamfeindliche AfD geht. Ja, das mag sein. Aber die bedenklichen Einstellungen in Teilen der Bevölkerung, die Wissenschaftler der Uni Leipzig in ihrer "Mitte-­Studie 2016" zutage gefördert haben – die bleiben. Leider.


Ein Beispiel: Die Aussage "Was Deutschland jetzt braucht, ist eine einzige starke Partei, die die Volksgemeinschaft ­insgesamt verkörpert" lehnt mit knapp 55 Prozent zwar eine Mehrheit völlig oder überwiegend ab. Aber im Umkehrschluss wird klar: Fast die Hälfte der Deutschen – die "Mitte-­Studie 2016" basiert wie ihre Vorgänger auf repräsentativen ­Umfragen – kann mit diesem Satz durchaus etwas anfangen. Auch wenn es Kritik an der Methodik der Studie gibt, auch wenn politisch eher links orientierte Stiftungen die Forscher unterstützt haben, wird klar: Alle Demokraten sind aufge­fordert, für die offene Gesellschaft zu streiten. Unsere Demokratie ist nicht selbstverständlich, sie kann in Gefahr geraten!  

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Ich korrigiere, Herr Husmann : England ist das Land, welches über seine Offenheit entscheidet, nicht Deutschland.
Sie scheinen nicht auf dem Laufenden zu sein.
Die erwähnte Studie besagt nichts Neues.