Ein Mädchen in Budapest trägt ein Bild der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Ein Mädchen in Budapest trägt ein Bild der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Foto: Martin Fejer/JOKER
Viel dazugelernt!
Die deutsche Kanzlerin und ihr Außenminister allein auf weiter Flur
Portrait Burkhard Weitz, verantwortlicher Redakteur für chrismon plusLena Uphoff
01.10.2015
###autor###Zwei Politiker darf man loben: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Richtige getan. Und Außenminister Frank-Walter Steinmeier denkt erst und redet dann. Damit heben sich beide von vielen ihrer europäischen Kollegen positiv ab.

Angela Merkel will mehrere Hunderttausend syrische und irakische Flüchtlinge ins Land lassen. Man darf einwenden: Hätte sie diese Menschen doch 2014 per Flugzeug hergeholt, als wache Bürger das forderten. Sie hätte manchem, der sich nun Schleppern anvertraut, großes Leid erspart.
 
Allzu mutig ist Merkels Initiative auch nicht: Die Deutschen sind heute viel großherziger als Anfang der 1990er, als die Bosnier kamen. Und so viel Arbeit wie heute gab es noch nie, Facharbeiter werden gesucht. Trotzdem: Merkel tut jetzt das Richtige.
 
Frankreichs Präsident François Hollande und Großbritanniens Premier David Cameron wollen weniger Flüchtlinge aufnehmen, dafür den „Islamischen Staat“ (IS) aus der Luft angreifen. Zu Recht warnt Steinmeier sie. Den IS schwächen, heißt den Diktator Assad stärken. Assad schwächen, heißt den IS stärken. Der Irak­krieg von 2003 hat uns das aktuelle Chaos beschert. Noch mehr Militärabenteuer werden noch mehr Menschen in die Flucht schlagen. Schluss damit! Jetzt müssen wir die Scherben aufkehren. Das heißt: Flüchtlinge aufnehmen – und ­leider auch mit dem Verbrecher Assad und denen vom IS verhandeln.
 
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