Das Wochenende (Deutschland 2012)

Nina Grosses Verfilmung des gleichnamigen Romans von Bernhard Schlink zeigt die erste Begegnung eines nach langen Jahren aus der Haft entlassenen Exterroristen (Sebastian Koch als Jens Kessler) mit der ihm fremdgewordenen Welt draußen. Er verbringt ein Wochenende zusammen mit seiner Schwester (Barbara Auer), seiner Exfrau (Katja Riemann), deren neuem Ehemann (Tobias Moretti) und weiteren Bekannten aus alten „Revoluzzer“-Zeiten. Unerledigte Gefühle, Misstrauen und Verratsverdachte führen zu einem Wechselspiel der brüchigen Stimmungslagen, mitreißend dargestellt von den hervorragend agierenden Schauspielern. Den dramatischen Höhepunkt bildet die Begegnung Kesslers mit seinem Sohn Gregor (Robert Gwisdek) und die Auseinandersetzung mit dessen Vorwürfen an den Rabenvater. In einer packenden Inszenierung stellt „Das Wochenende“ noch einmal die brisante Frage, wie sich das Private und das Politische wechselseitig bedingen.

Regie: Nina Grosse. Buch: Nina Grosse (nach dem gleichnamigen Roman von Bernhard Schlink). Mit: Sebastian Koch, Sylvester Groth, Katja Riemann, Tobias Moretti, Barbara Auer, Robert Gwisdek, Elisa Schlott. L: 93 Minuten. FSK: ab 12 Jahre. (epd)

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Kiss the Coach (USA 2012)

Als ehemaliger schottischer Fußballstar befindet sich George (Gerard Butler) im amerikanischen Virginia in der klassischen „Fisch auf dem Trockenen“-Situation. Sein Ruhm bedeutet hier wenig, mit dem Geldverdienen will es auch nicht so klappen, und seine Exfrau Stacie (Jessica Biel) hat einen neuen Verehrer. Um sie zurück zu erobern und sich als verlässlicher Partner zu zeigen, erklärt er sich bereit, die Jugendmannschaft seines Sohnes zu trainieren. Über mangelnde weibliche Aufmerksamkeit kann er sich bald nicht mehr beklagen, bei den Vorstadt-Müttern kommt er ausgesprochen gut an. Nur eine will ihn immer noch nicht: seine Exfrau. Trotz namhafter Besetzung (in weiteren Rollen sind u.a. Uma Thurman, Catherine Zeta-Jones und Dennis Quaid zu sehen) folgt die Komödie zu sehr den verbrauchten Formeln, um wirklich zu überzeugen.

Regie: Gabriele Muccino. Buch: Robbie Fox. Mit: Gerard Butler, Jessica Biel, Noah Lomax, Dennis Quaid, Uma Thurman, Catherine Zeta-Jones. L: 105 Minuten. FSK: ab 0 Jahre. (epd)

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Mademoiselle Populaire (Frankreich 2012)

Obwohl sie oft abfällig „Tippse“ genannt wurden, besaß der Beruf der Sekretärinnen in den 50er Jahren noch eine ganz andere Ausstrahlung. Der französische Regisseur Régis Roinsard versucht mit seiner nostalgischen Komödie eine Art Hommage. Die hübsche Rose (Déborah François) hat ein unverkennbares Talent: Maschinenschnellschreiben. Nach ihrer Flucht aus dem dörflichen Leben bekommt sie so eine Anstellung bei dem Versicherungskaufmann Louis (Romain Duris), der sie im Gegenzug dazu verpflichtet, an Schnelltippwettbewerben teilzunehmen. Zwischen dem verlassenen Kriegsheimkehrer und der schönen Rose entwickelt sich bald mehr als nur ein Arbeitsverhältnis. Roinsard spielt auf die einschlägigen Geschlechterkomödien der frühen 60er Jahre an, doch sein Film kommt an deren bezaubernden Charme nur ansatzweise heran.

Regie: Régis Roinsard. Buch: Daniel Presley, Romain Compingt, Régis Roinsard. Mit: Déborah François, Romain Duris, Bérénice Bejo, Shaun Benson, Miou-Miou. L: 111 Minuten. FSK: ab 0 Jahre. (epd)

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