Filmtipps der Woche
King's Land, Morgen irgendwo am Meer
In "King's Land" spielt Mads Mikkelsen einen pensionierten Soldaten im Dänemark des 18. Jahrhunderts.
In "King's Land" spielt Mads Mikkelsen einen pensionierten Soldaten im Dänemark des 18. Jahrhunderts.
Hendrik Osten/Zentropa
06.06.2024

King’s Land (Dänemark/Schweden/Norwegen/Deutschland 2023)

Dänemark im 18. Jahrhundert: Der pensionierte Soldat Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen) versucht die jütländische Heide urbar zu machen. Er erhofft sich Reichtum und gesellschaftliche Anerkennung, wird aber zunächst nur müde belächelt. Dennoch kämpft er sich durch das Ödland, bekommt Hilfe von einem Pastor, einer Magd und einem Roma-Mädchen und muss sich gegen die Intrigen des sadistischen Gutsherrn Frederik De Schinkel (Simon Bennebjerg) behaupten. Starschauspieler Mads Mikkelsen glänzt als wortkarger Held in einem "nordischen Western", der von Landnahme und dem Widerstand gegen die Feudalgesellschaft erzählt. Die karge Landschaft der Heide und die mühselige Arbeit dort zeigt der Film mit hochatmosphärischen Bildern.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© Plaion Pictures

Regie: Nikolaj Arcel. Buch: Nikolaj Arcel, Anders Thomas Jensen. Mit: Mads Mikkelsen, Amanda Collin, Simon Bennebjerg, Kristine Kujath Thorp, Felix Kramer. Länge: 127 Minuten FSK: ab 16 Jahren.

Morgen irgendwo am Meer (Deutschland 2023)

Vier von Grund auf unterschiedliche Jugendliche begeben sich nach dem Abitur auf einen Roadtrip nach Portugal. Die scheinbar unbekümmerte Romy (Carlotta Weide) und der melancholische Konrad (Jonas Kaufmann), zwei langjährige Freunde, haben die Reise geplant. Romys neuer Freund Julian (Louie Betton) ist spontan dazugestoßen und Nele (Sophia Münster) haben sie über eine Mitfahr-App eingesammelt. Gemeinsam erleben sie auf ihrer Reise Hochs und Tiefs und versuchen sich selbst zu finden, bevor sie in die Zukunft starten. Der Film kommt sommerlich leicht, aber selten flach daher und fängt die besonderen Gefühle ein, die Jugendliche in der Phase nach der Schule begleiten.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© Cangerfilms

Regie und Buch: Patrick Büchting. Mit: Jonas Kaufmann, Carlotta Weide, Sophia Münster, Louie Betton. Länge: 80 Minuten FSK: ab 12 Jahren.

Mein Totemtier und ich (Deutschland/Niederlande/Luxemburg 2023)

Die elfjährige Anna (Amani-Jean Philippe) lebt seit sie denken kann in den Niederlanden. Mit ihrem besten Freund verbringt sie fast jede freie Minute im Schwimmbad und trainiert für die anstehenden Meisterschaften. Annas Wurzeln aber liegen im Senegal, von wo ihre Eltern einst geflohen sind. Da ihr Asylantrag abgelehnt wurde, leben sie in der Illegalität. Nachdem ihre Mutter und ihr Bruder verhaftet wurden, irrt Anna alleine durch Rotterdam und sucht ihren Vater. Halt und Trost findet sie bei einem überdimensionierten Stachelschwein, das ihr folgt und dass zunächst nur sie sehen kann. Es ist ihr ein Totemtier, das laut senegalesischer Tradition jedem Menschen zugewiesen wird und Kraft und Mut geben soll. Die mechanische Puppe, die als Tier fungiert, dürfte Jung und Alt gleichermaßen begeistern. Darüber hinaus verpackt Sander Burger kindgerecht komplexe Themen wie Identität, Asyl und Ausgrenzung.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© Farbfilm Verleih

Regie: Sander Burger. Buch: Bastiaan Tichler, Sander Burger. Mit: Amani-Jean Philippe, Ole van Hoogdalem, Lies Visschedijk, Emmanuel Boafo, Celine Camera. Länge: 96 Minuten FSK: ab 6 Jahren.

Watching You – Die Welt von Palantir und Alex Karp (Deutschland 2024)

Der US-Unternehmer Alex Karp hat mit seiner Firma Palantir Technologies die erfolgreiche und gleichzeitig umstrittene Datenanalyse-Software "Gotham" geschaffen. Sie befähigt Staaten dazu, ihre Bürger zu überwachen, und liefert Geheimdiensten, Militär und Polizei Informationen zur Bekämpfung von Verbrechen. Die Firma gibt sich verschwiegen. Während Gründer Peter Thiel, ein rechter Libertär und Trump- Unterstützer ist, bezeichnet sich Alex Karp als Linker und Marxist. Klaus Sterns investigativer Dokumentarfilm versucht sich dem mysteriösen CEO Alex Karp anzunähern. Während Karp zwar nicht wirklich direkt zu erreichen ist, nutzt der Film Fernseh- und Podiumsauftritte als Material. Eine klare Haltung hat der Film allerdings nicht, das Fehlen eines Off-Textes sorgt zudem teilweise für Verwirrung.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© Real Fiction Filmverleih

Regie und Buch: Klaus Stern. Mit: Peter Thiel, Alex Karp. Länge: 98 Minuten FSK: ohne Angabe.

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