- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Die Beziehung zum misshandelnden Partner ist vorbei, aber die Folgen dauern an: Man schreit die Kinder wegen Kleinigkeiten an, man fühlt sich niemandem mehr nahe, man muss sich auf der Straße dauernd umdrehen. An solche Frauen richtet sich dieser Ratgeber, geschrieben von drei amerikanischen Fachleuten, alle mit jahrelanger Erfahrung in kognitiver Traumatherapie. Ein Selbsthilfebuch mit Übungen und Aufgaben, zugewandt geschrieben und überaus praxisnah.
Die Themen sind breitgefächert: Wie gehe ich mit der Erinnerung an den Missbrauch um, wie mit all meinen Schuldgefühlen? Was mache ich, wenn der Ex-Partner anruft? Und wie bloß erkenne ich in einer neuen Beziehung möglichst früh, ob dieser charmante Mensch ein Missbraucher sein könnte? Kurzantwort: Früh einen Konflikt wegen „Kleinigkeiten“ provizieren, indem man widerspricht oder auf eigenen Wünschen beharrt und schaut, was dann passiert.
Beispiel: „Wir haben uns zuletzt zwei Filme angesehen, die du mochtest. Diesen Sonntag möchte ich, dass wir uns einen Film ansehen, den ich sehen möchte.“ Wenn er sich dann aufregt oder fragt „Bist du etwa Feministin“, dann bleibt nur zu sagen: „War nett, dich kennengelernt zu haben. Lebe wohl.“
Hogrefe Verlag 2015, 233 S., 24,95 Euro
