- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Teenager Kim muss die Sommerferien bei ihrem leiblichen Vater im Ruhrpott verbringen. Den trifft sie in einer Lagerhalle in einem Gewerbegebiet an, wo er lebt und arbeitet. Ein liebenswerter, unscheinbarer und zarter Mann, der jedoch als reisender Handelsvertreter für Markisen mit ostdeutschem Textildesign keinen großen Erfolg hat.
Caterina Pohl-Heuser
Bald schon touren beide zusammen durch den Ruhrpott. Die gemeinsame Zeit ist unspektakulär - und wunderbar. Verkaufsgespräche in Treppenhäusern, Pommes rot-weiß zu Mittag, Eisbecher und träge Nachmittage am Fluss. Mehr muss nicht sein, und gerade deswegen wird es für Kim ein besonderer Sommer.
Man mag Jan Weiler oder man mag ihn nicht. Bei aller Situationskomik macht er sich nie über seine Figuren lustig. Er interessiert sich für sie. Schreibt und beschreibt, egal ob Kolumne, Krimi, Roman, mit Feingefühl und großem Respekt.
Auf diese Weise schafft er es mit "Der Markisenmann", die Leser*innen auf eine tragisch-komische Weise zu rühren. Es passieren dramatische Dinge in diesem Sommer – und auch wieder nicht.