20.10.2014
Absender
Burkhard Weitz
Begründung

Diese Sätze stammen aus Martin Luthers Schrift über die Freiheit eines Christenmenschen. Luther kämpfte damals für seine Überzeugung, obwohl er um sein Leben fürchten musste. "Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan" – heißt: Egal wie viel Druck andere ausüben, ich bleibe bei meiner Überzeugung. Nicht aus Sturheit, sondern weil gute Argumente dafür sprechen. Martin Luther forderte mehr Wahrhaftigkeit. Der Papst drohte, ihn auszugrenzen, ihn zu verketzern und vielleicht sogar umzubringen. Nur wenige Menschen schaffen es, unter so immensem Druck innere Freiheit zu spüren. Insofern beschreibt dieser Satz ein Ideal: Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. So sollte es sein. "Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan." Das ist die andere Seite der Medaille. Was richtig und was falsch ist, das hängt von der Liebe ab. Liebe ist nicht bloß ein Gefühl. Liebe heißt: Für den anderen da sein, sich in den Dienst anderer Menschen zu stellen. In den beiden Sätzen ist alles enthalten, was ein wahrhaft christliches Leben ausmacht.