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Simon ging es lange gut bei seiner Pflegefamilie. Dann trennten sich die Eltern, da war er zwölf. Er blieb bei der Mutter, aber er attackierte sie immer wieder und gab ihr die Schuld an der Trennung. Der Junge sackte in der Schule ab, begann zu trinken. Die Eltern wussten nicht weiter. Simon kam für zwei Wochen in eine andere Familie, dann ins Heim. Angelika Gattmann vom Pflege- und Adoptivelternverein PFAD in Konstanz erzählt diese Geschichte, um zu zeigen, wie Krisen in Pflegefamilien oft dazu führen, dass Kinder wieder im Heim landen, auch wenn die Eltern nur eine Atempause gebraucht hätten und Unterstützung von außen, um weiterzumachen.
Ihr Verein plant nun ein spezielles Haus, in dem Pflege- und Adoptivkinder bis zu sechs Monate bleiben können und pädagogisch begleitet werden, wenn es zu Hause kriselt. Und es soll Angebote für die ganze Familie geben: Elternberatung, Fortbildungen, Lernunterstützung oder Frühstückstreffs. Im Gespräch ist ein 200 Jahre altes Haus in der Nähe von Konstanz. Die Kosten für Kauf und Umbau belaufen sich auf gut eine Million Euro, der Verein muss etwa die Hälfte vorfinanzieren und sucht deshalb dringend Spender.