30.11.2010

Ein behindertes Kind gehört nicht in die Familie, sondern in ein Heim! Das hören fast alle Mütter, die in Weißrussland ein Kind mit Behinderungen auf die Welt bringen. Tatsächlich kommen die meisten dieser Babys sofort nach der Geburt in ein staatliches Heim, die Eltern müssen das Sorgerecht abgeben und können ihre Kinder nur noch mit großem bürokratischen Aufwand besuchen. Doch es gibt weißrussische Familien, die sich gegen den gesellschaftlichen Konsens der Ausgrenzung stellen und ihre Kinder zu Hause behalten. An die 4000 betroffene Familien sind heute in dem Verein "Belapdiimi" zusammengeschlossen. Im Jahr 2001 und 2002 arbeiteten die deutschen Studentinnen Tanja Fichtner und Sonja Bill als Freiwillige der Evangelischen Jugend Bayern für ein Jahr bei "Belapdiimi" in Minsk. Sie erlebten den harten Pflegealltag in den Familien, die zum Beispiel nur ganz selten eine Waschmaschine haben. Zurück in Deutschland gründeten sie den Verein Fortotschka e. V., der unter anderem Einwegwindeln an die Familien verteilt und mit anderen Aktionen die Integration behinderter Kinder (und später Erwachsener) in den weißrussischen Alltag unterstützt.

 

Die Kommentarfunktion ist nur noch für registrierte Nutzer verfügbar. Um einen Leserkommentar schreiben zu können, schließen Sie bitte ein Abo ab, schreiben Sie uns eine Mail an leserpost@chrismon.de oder diskutieren Sie auf Instagram, Facebook und LinkedIn mit.