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Sie werden mit Versprechungen gelockt und dann brutal ausgebeutet: junge Frauen aus Rumänien, aus der Ukraine oder aus Ungarn. An die 700 neue Fälle von Zwangsprostitution registriert das Bundeskriminalamt jedes Jahr in Deutschland. Doch die wahre Zahl dürfte um ein Vielfaches höher liegen, sagen die Fachleute vom bayerischen Aktionsbündnis gegen Frauenhandel. 19 Organisationen, vom katholischen Hilfswerk Renovabis über das Diakonische Werk Bayern bis hin zu Terres de Femmes, haben sich zusammengeschlossen und koordinieren ihre Aktionen, unter anderem mit Hilfe eines gemeinsamen Internetauftritts. Auch die ökumenische Beratungsstelle Jadwiga gehört dazu. In den drei Büros in München, Nürnberg und Hof erhalten die Frauen Hilfe: Unterbringung in Schutzwohnungen, Rechtsberatung, Rückkehrhilfe und sehr oft vor allem erst mal etwas zu essen. Viele Zuhälter machen die Frauen durch Hunger gefügig. An die 100 Fälle beraten die fünf Jadwiga-Mitarbeiterinnen jährlich. Im Aufbau ist eine weitere Beratungsstelle in Burgas, Bulgarien. Hier leben viele Roma. Und Romafrauen zählen häufig zu den Opfern der gezielt suchenden Schlepperbanden.