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Mit 18 Jahren stand Kai P. aus Leipzig vor dem Nichts: Schule abgebrochen, mit den Eltern verkracht, keine Ausbildung, kein Job. Eine Zeit lang lebte Kai von Sozialhilfe und Kindergeld: 280 Euro im Monat. Dann hörte er vom "Netz kleiner Werkstätten", einer Einrichtung der Diakonischen Leipziger gGmbH und des Kriminalpräventiven Rates Leipzig. Kai begann zu arbeiten, täglich einige Stunden in einer Fahrradwerkstatt, einen Euro pro Stunde erhielt er. Er lernte Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Und er hatte Spaß an der Arbeit. - Jetzt holt Kai seinen Hauptschulabschluss nach. 42 junge Männer und Frauen zwischen 15 und 25 Jahren betreut das Netz kleiner Werkstätten monatlich. Sie reparieren Räder, mähen Rasen und planieren Gehwege in Parks. Die "Erfolgsquote" der kurzen Anschubmotivation ist groß: 90 Prozent der Jugendlichen kehren zurück auf eine Schule, bei den Älteren sind es immerhin 62 Prozent. Doch das Projekt ist bedroht: Bis Ende 2oo3 wurde es aus den Mitteln des Jugendsofortprogramms gefördert. Jetzt gibt es staatliches Geld nur noch dann, wenn Dritte sich zu mindestens 50 Prozent an der Finanzierung beteiligen.