- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Mathammas - so heißen in Indien Frauen, die der Göttin Mathamma geweiht sind. Im Bundesstaat Andhra Pradesh leben an die 25 000 von ihnen. Fast alle entstammen der Kaste der Madiga, die zur untersten sozialen Schicht Indiens zählen. Im Alter von sechs Jahren werden die Mädchen zum Tempel gebracht, oft als eine Art Opfer nach einem erlittenen Schicksalsschlag. Mit der Pubertät lernen sie tanzen und dann, den Männern zur Verfügung zu stehen. Tempelprostitution ist seit 1988 verboten, doch es gibt sie immer noch an vielen Orten. Die indische Organisation "Duties" kämpft gegen diese menschenunwürdige Praxis und hat erreicht, dass im Distrikt Nellore in Andhra Pradesh kein Mädchen mehr "geweiht" wird. Aufklärungskampagnen in den Dörfern, vor allem mit den männlichen Führungspersonen, zeigen ihre Wirkung. Ehemalige Mathammas lernten lesen und schreiben, einige heirateten und bekamen Kinder. Galten sie früher als "unberührbar", so spielen ihre Kinder heute mit anderen im Dorf. Unterstützt wird Duties von der deutschen Stiftung Andheri-Hilfe, die Projekte in Indien betreut.