Weichnachtlicher Becher mit Apfelpunsch und Kerzen
Weichnachtlicher Becher mit Apfelpunsch und Kerzen
sbk
Apfel in schönster flüssiger Form
Man kann sich den Magen schon vor Weihnachten verderben - muss es aber nicht. Es gibt Alternativen!


29.11.2023

Die Saison der Advents-, Christkindl- und Weihnachtsmärkte hat begonnen. Um die Stände herum wabert eine Duftmischung aus Frittierfett, geschmolzenem Zucker und ordentlich Alkohol. Dem einen wird davon übel, die andere bekommt Lust auf einen würzigen Happen oder wärmenden Schluck. Ich verkörpere beides in einer Person.

Einerseits zweifle ich prinzipiell und aus sehr guten Gründen an der Qualität dessen, was auf den Märkten an Essen und Trinken angeboten wird. Was so riecht, kann weder gesund noch wirklich gut sein. Ist es auch nicht. Und trotzdem mag ich diesen dekadenten Geruch - irgendwie verboten-verlockend. Verrückt.

Wenn man das angebotene Zeug unvernünftigerweise und vergnügt in sich hineinschlampft, braucht man Glück. Hat man es nicht, muss man nicht lange Ursachenforschung betreiben. Es ist klar, warum - bestenfalls - nur der Magen missmutig ist. Egal. Das Leben ist zu kurz, um immer nur ach, klug und weise zu sein.

Den Augenblick bewusst genießen,

Es ist ja auch nicht so arg, falls es einem mal ein bisschen übel ist, weil man wider bessere Einsicht gehandelt hat: Triefende Pommes verzehrt, danach Obst kuvertiert im Schokomantel, dazu quietschsüßer Glühwein … Was soll‘s. Hauptsache, man hat den Augenblick bewusst genossen, trägt die Folgen souverän und das Ganze wird nicht zur Gewohnheit.

Zurück zur gepflegten Weisheit. Und zu einer zauberhaften Einladung. Ein traditionsreiches Hotel in meiner Stadt, in München, hat zur Eröffnung der „Polar-Bar“ eingeladen. Im Winter wird die Dachterrasse gemütlich hergerichtet, so dass man windgeschützt und an Feuerstellen einen Cocktail genießen oder an einem kleinen Snack knabbern kann.

Bei der Eröffnung wird angeknüpft an das, was ringsumher auf den Märkten passiert. Es gibt neben Mini-Gerichten und kalten Flüssigkeiten auch Heißgetränke mit und ohne Alkohol. Letztere scheinen mir besonders interessant zu sein. Ich entscheide mich für einen Apfel-Drink. Ja! So muss ein Dachterrassen-Balkon-Markt-Becher schmecken.

Frohgemut trinke ich den heißen Saft. Und ich kann den Mix nur empfehlen: Apfel in flüssiger Form, Limette, Vanillesirup und Zimt. Das Mengenverhältnis lässt sich nach eigenem Geschmack variieren, vielleicht noch mit einem Löffelchen Honig - bis es am Ende wie glühender Bratapfel schmeckt. Herrlich!

Eine Kellnerin kam vorbei, die brachte feine Currywurst. Nein, nicht mit Pommes, sondern mit einer kleinen, dunkel-würzigen Roggensemmel. Die Burger, die sich anschlossen, waren vegetarisch und die Asia-Suppe auf der Basis von Kokosmilch umwerfend vegan. Der Abend war internistisch gesehen folgenlos.

Ich habe glücklich gegessen und getrunken. Vielleicht kann ich bis Weihnachten noch den einen oder anderen Tipp an Sie weitergeben. Und vergessen Sie nicht, am 5. Dezember, dem Tag vor Nikolaus, an unserem Webinar teilzunehmen! Da gibt es noch mehr heiße Tipps - ohne Frittenfett, aber mit viel gastronomischer Lust und Liebe.

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Kolumne

Susanne Breit-Keßler

Essen und Trinken hält Leib und ­Seele zusammen. Und darüber Neues zu lesen, macht den Geist fit. Viele Folgen lang hat Susanne Breit-Keßler Ihnen Woche für Woche ihre Gedanken dazu aufgeschrieben und guten Appetit gewünscht. Im Sommer 2024 endete die Kolumne. Die Texte sind weiter im Archiv abrufbar.