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1. Die Passionsspiele zeigen mustergültig, wie Traditionspflege heute geht: das Erbe weitergeben, indem man es verändert.
2. Die Passionsspiele stellen sich unbefangen und unerschrocken ihrer Geschichte und ziehen daraus Konsequenzen.
3. Die Passionsspiele überwinden die Judenfeindlichkeit, die die älteren Fassungen geprägt hat, indem sie zur biblischen Quelle gehen und neu daraus schöpfen.
4. Die Passionsspiele gehorchen dabei keiner sterilen politischen Korrektheit, sondern entfalten ein neues, kluges und freies Spiel.
5. Die Passionsspiele zeigen einen Jesus, der in unsere Gegenwart spricht: aufrüttelnd und anrührend.
6. Die Passionsspiele zeigen, wie ein Mensch für Gerechtigkeit, Frieden, Liebe und Glaubensehrlichkeit kämpft, deshalb sterben muss und dennoch Träger einer unendlichen Hoffnung wird.
7. Die Passionsspiele lassen einen auch Gegenfiguren wie Judas oder Kaiphas neu verstehen.
8. Die Passionsspiele sind voller Musik; diese stammt aus dem 19. Jahrhundert und trifft, von diesem Chor und diesen Solisten gesungen, einen mitten ins Herz.
9. Die Passionsspiele werden von sogenannten (aber hochbegabten) Laien aufgeführt, weshalb man sich als Zuschauer ihnen viel näher fühlt.
10. Die Passionsspiele sind ein Gemeinschaftswerk einer großen Zahl höchst unterschiedlicher Menschen aus einem einzigen Dorf.
11. Die Passionsspiele sind Volkskunst und erreichen anders als alle anderen Festspiele auch die sogenannt normalen Leute.
12. Nicht zu vernachlässigen: Die Passionsspiele bringen Pferde, Schafe, Tauben und sogar zwei Kamele auf die Bühne.
P.S.: Wer die offizielle Website besucht, findet durchaus noch Karten.
P.P.S.: Wozu Podcasts gut sein können... Auf dieses Gespräch über Kinderschutz von der Caritas wurde ich hingewiesen und möchte das gleich weitergeben.