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Eine Woche bevor wir verreisen, werfe ich regelmäßig einen Blick in den Kühlschrank. Was kaufe ich noch, weil wir es auf jeden Fall brauchen oder auch möchten? Was lasse ich lieber, weil es zwar wünschenswert, aber letztlich zu viel und sonst nur übrig ist? Das klingt nach sozialistischer Planwirtschaft, ist es aber nicht. Ich mag es nur nicht, wenn Lebensmittel verkommen. Sonst werfe ich ja auch nichts weg.
Aber es gibt eine Lösung. Dann, wenn man Gleichgesinnte kennt. Da gibt es den liebenswerten Teilzeit-Junggesellen im Haus, der sonst ebenfalls gerne auffuttert, was ich ihm an Resten unseres Essens offeriere: Böfflamott und Spätzle, Gemüsesuppe, Aufläufe. Alles, was sich fabelhaft aufwärmen lässt und dann noch besser schmeckt. Er freut sich über Rotwein, Wurst und Käse, kocht gerne und mag Gemüse und die entsprechenden Zutaten.
Da vergammelt nix
Da ist die Freundin, die das Haus hütet und vergnüglich in das Kühlschrankfach schaut, in dem das liegt, was ihr Anteil ist: Eier, Quark, Salat, Radieschen und Pastinaken. In der Tür steht noch der Rosé, den wir nicht getrunken haben und der übrige Winzersekt. So lässt es sich gut wegfahren - in dem Wissen, dass nichts vergammelt, sondern alles seine Liebhaber findet.
Trotz der Abnehmer und Abnehmerinnen, die ich habe, prasse ich beim Einkauf vor dem Urlaub nicht. Es tut gut, sich Grenzen zu setzen und in der Vorfreude auf die freie Zeit und das zu erwartende gute Essen auf ein paar Wünsche zu verzichten. Muss jetzt nicht sein, denke ich mir. Wenn wir zurück sind - dann wieder…
Nur ganz gelegentlich packe ich im Geschäft halt doch den geräucherten Fisch ein oder mache die Flasche Wein noch auf.
Damit eins klar ist: Meine lieben Resteesser vertilgen nicht allein Übriggebliebenes. Manchmal lade ich sie zum Essen ein und koche für sie. Ich muss nur zusehen, wer dann die Reste kriegt.