"Adam"
"Adam"
Grandfilm GmbH
"Adam"
07.12.2021

Die schwangere Samia läuft durch die Straßen der Altstadt von Casablanca. Sie sucht Arbeit und Unterkunft. Sie kann als Friseurin arbeiten, kochen, putzen, den Haushalt führen. Jede Arbeit würde sie annehmen, aber niemand möchte sie haben.

Am Ende des Tages sitzt sie vor dem Haus der verwitweten Abla. Diese hat eine kleine Bäckerei und kümmert sich um die Erziehung ihrer Tochter. Trotz ihrer vielen Arbeit weist sie Samias Hilfsangebot zurück. Als die junge Frau aber mitten in der Nacht immer noch vor ihrem Haus sitzt, bietet sie ihr einen Schlafplatz an; zunächst für eine Nacht. Nach und nach kommen die beiden in Kontakt. Samia beginnt der Bäckerin bei der Arbeit zu helfen, die Kunden freuen sich und kaufen mehr ein. Ganz langsam kommen sich die beiden Frauen näher und erzählen sich ihre Geschichte.

Ein Werk von Frauen

Abla trauert seit dem plötzlichen Tod ihres Mannes und lässt keine Freude in ihrem Leben zu. Samia hat wegen ihrer außerehelichen Schwangerschaft ihre auf dem Land lebende Familie verlassen und möchte sich und ihrem Kind die gesellschaftliche Ächtung ersparen. Dazu will sie es nach der Geburt zur Adoption freigeben, damit es in einer Familie sorgenfrei leben kann. Sie selbst möchte dann ohne Belastung zu ihrer Familie zurückkehren.

Der erste Spielfilm der marokkanischen Regisseurin und Drehbuchautorin Maryam Touzani ist das Werk von Frauen. Auch die Kamera wird von einer Frau geführt. Schauplatz ist überwiegend das Haus der Bäckerin. Die Blicke gehen nur manchmal nach draußen zu den Menschen, die vorbeikommen. Die Farben sind erdige, fast monochrome Töne, die im Laufe der Zeit mit der Stimmung etwas heller werden. Die Geschichte läuft in großer Ruhe ab. Sie konzentriert sich auf die Beziehung der beiden Frauen, die sich gegenseitig bei ihren Problemen weiterhelfen können. Mitgedacht werden können die gesellschaftspolitischen Umstände, die die beiden erst in diese Lage gebracht haben.

© Grandfilm

Adam (Marokko, Frankreich, Belgien, Qatar 2021)

Produzentin: Nabil Ayouch, Amine Benjelloun, Patrick Quinet

Regie: Maryam Touzani

Drehbuch: Maryam Touzani

Kamera: Virginie Surdej

Schnitt: Julie Naas

Musik: Nassim El Mounabbih

Darsteller: Lubna Azabal, Abla Nisrin Erradi, Samia Douae Belkhaouda, Warda Aziz Hattab, Slimani Hasna Tamtaoui, Rkia

Kinostart: 9. Dezember 2021

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