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Es ist schon einige Jahre her, da interviewten wir bei chrismon die Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning. Über Sex, worüber sonst. Sie sagte: "Ich höre zu, wie wenn jemand sagt, mein Knie tut weh. Warum nur sind viele Protestanten so streng mit sich? Martin Luther war ja eigentlich ganz sinnenfreudig ..." Die Reaktionen auf dieses Interview waren leider wie bestellt. Man könne ja das chrismon-Heft gar nicht vor den Kindern auf dem Tisch liegen lassen. So echauffierten sich einige.
Nun hat ein evangelischer Pfarrer ein Buch über Sex geschrieben, mit einem Geleitwort von Ann-Marlene Henning. "Lebensbejahend" findet sie die sehr persönliche Schilderung von Pfarrer Weinrich über seinen "Männerkrebs". Er bekommt die Diagnose Prostatakrebs, als er gerade entspannt im Auto fährt und denkt - ja, auch das darf ein Pfarrer sagen - "Scheiße, Scheiße, Scheiße". Durchlebt alle Phasen von Nichtwahrhabenwollen, Wut und Angst. Und findet am Ende einen Weg, die Sache - vom Flügelhemdchen im OP-Saal bis zur Urinstrahlmessung - irgendwie mit Humor zu nehmen. Ernst ist ihm das Anliegen: Männer, geht zur Vorsorge! Nehmt eure Partnerin mit! Und redet! Dieses Buch könnte für einige Paare der Anlass sein zu besprechen: Was geht und was geht nicht? Und was ist jetzt wirklich wichtig? Da hat sie schon recht, die Frau Henning. Über Knie reden Männer ab einem bestimmten Alter richtig gern. Warum nicht über alles andere aus der Abteilung Männergesundheit?