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Angeblich weiß jeder Mensch, wo er war, als er von den Anschlägen am 11. September 2001 erfahren hat. Auch die Protagonistin der Graphic Novel "9/11", die 14-jährige Schülerin Juliette, erinnert sich an die einstürzenden Zwillingstürme und an die Kluft zwischen dem Alltag in ihrer Heimat Frankreich und den Schreckensbildern auf den Fernsehbildschirmen.
Die Graphic Novel von Baptiste Bouthier und Héloïse Chochois zeichnet die Geschehnisse in klaren, pastellfarbenen Bildern nach. Die Wahrnehmungen der fiktiven Schülerin Juliette wechseln sich ab mit den Erlebnissen dreier realer Überlebender der Terroranschläge in New York und den politischen Ereignissen, die auf das Attentat folgten.
Bouthier und Chochois gelingt es nicht nur, den Anschlag zu illustrieren, sondern sie zeigen auch gut, wie dieser Tag die folgenden 20 Jahre politisch geprägt hat: Vom sogenannten War on Terror über den Patriot Act, die Einrichtung des Gefangenenlagers Guantanamo, den Irak-Krieg, islamistische Anschläge 2004 in Madrid und 2005 in London bis hin zum Aufstieg des "Islamischen Staats". Diejenigen, die den Verletzten aus den Zwillingstürmen geholfen haben, leiden teils bis heute unter den gesundheitlichen Folgen des Einsatzes. Auch die hohen Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen sind eine Folge dieses 11. Septembers 2001, der die Welt tatsächlich verändert hat.
Weil die Auswirkungen bis in unseren Alltag heute zu spüren sind, bietet die Graphic Novel einen guten Einstieg für Schulklassen, um über die Anschläge und was daraus für das 21. Jahrhundert folgt, zu diskutieren.
Eine erste Version dieses Beitrags erschien am 16.08.2021.