Menschenwürde, Geld, Freunde und Maultaschen – Antworten, die Sebastian Schmid auf die Frage "Was ist gut?" von Freunden, Kollegen und Fremden erhalten hat. Seit 2017 geht er in unregelmäßigen Abständen mit einer Schreibmaschine an verschiedene Orte und lässt die Menschen ihre Antworten eintippen.
Angefangen hat der 1973 geborene Theologe und Künstler aus Wernau damit, weil ihn die Frage immer wieder aufs Neue zum Nachdenken bringt. "Die ist ja nie fertig beantwortet." Zuerst stellte er die Schreibmaschine in eine Kapelle. Später nahm er sie mit in eine Schulklasse, ins Zeltlager und in die Fußgängerzone. "Manche bleiben eine Stunde stehen und erzählen mir ihre Lebensgeschichte", sagt Schmid. Es kommt aber auch vor, dass er angeraunzt wird: "Nix ist gut!" Das tippt er dann selbst. Eine seiner liebsten Antworten: "Jesus. Käsekuchen."
Das Getippte veröffentlicht er unkommentiert auf seinem Blog. "Ich will die Antworten nicht deuten. Die stehen für sich." Wann er weitermacht, ist ungewiss. "Es würde mich reizen, in ein Altenheim zu gehen und die Menschen dort zu fragen, aber momentan bin ich noch satt von den vorherigen Antworten", sagt er. "Aber wenn die Schreibmaschine sich meldet, schnapp ich sie mir und geh los."