Frankfurt a.M. (epd). Eurosport überlässt in der Fußball-Bundesliga dem Konkurrenten DAZN das Feld. Bereits ab der kommenden Saison laufen insgesamt 40 Bundesliga-Partien bei dem Streamingdienst, wie die beiden Unternehmen und die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Donnerstag mitteilten. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Das Paket beinhaltet Live-Übertragungen der 30 Freitagsspiele sowie von je fünf Partien am Sonntag und Montag, hinzu kommen vier Relegationsspiele und der Supercup.

Eurosport trennt sich damit nach zwei Bundesliga-Spielzeiten vorzeitig von seinen Rechten. Die Sportsendergruppe hatte das Paket für die vier Spielzeiten ab 2017/18 von der DFL erworben, die Liga vergibt die Rechte erst ab der Saison 2021/22 wieder neu. DAZN erhält nun eine Sublizenz von Eurosport. Als Teil der Vereinbarung nimmt der Streamingdienst demnach die Kanäle Eurosport 1 und Eurosport 2 in sein Portfolio auf.

Neben Eurosport kam bei der jüngsten Rechtevergabe auch der Pay-TV-Sender Sky zum Zug, der die Spiele am Samstag und Sonntag überträgt. Auf Druck des Bundeskartellamts hatte die DFL in der Ausschreibung festgehalten, dass kein Sender sämtliche Live-Rechte erwerben darf. Die frei empfangbare Erstverwertung in Form von Zusammenfassungen gehört der ARD.

DAZN wird ab August die Preise erhöhen

Das erste Spiel aus dem neuen Paket überträgt DAZN bereits am 3. August: den DFL-Supercup zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München. DAZN wird ab Anfang August die Preise erhöhen. Ein Monatsabo kostet dann 11,99 Euro statt wie bislang 9,99 Euro, wie der Streamingdienst am Donnerstag ebenfalls ankündigte. Neu eingeführt werde ein Jahresabo für 119,99 Euro.

Der zur britischen Perform Group gehörende Streamingdienst hat in den vergangenen Jahren zunehmend hochwertige Sportübertragungsrechte gekauft. Darunter ist auch die UEFA Champions League, bei der sich DAZN die deutschen Lizenzen ebenfalls mit Sky teilt.

Den Kunden des Eurosport Players, mit dem die Pay-TV-Angebote von Eurosport im Internet gesehen werden können, bietet DAZN den Angaben zufolge einen zusätzlichen Gratismonat als Willkommensgeschenk an. Eurosport räumt den Nutzern ein außerordentliches Kündigungsrecht ein. Der Player soll im Lauf der kommenden Monate Teil der neuen Streamingplattform Joyn werden, die der Eurosport-Mutterkonzern Discovery gemeinsam mit ProSiebenSat.1 betreibt.