Irmgard Schwaetzer (Archivbild)
epd-bild / Norbert Neetz
Die frühere Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer (FDP) hat sich für eine verbindliche Frauenquote bei politischen Posten ausgesprochen.
17.01.2019

Konservative Politikansätze trügen derzeit dazu bei, dass Frauen schlechtere Chancen hätten, sagte Schwaetzer dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Das kann man nur überwinden, indem man klare Quoten vorschreibt auf den Wahllisten der Parteien", erklärte sie und ergänzte: "Ich glaube, anders geht es nicht."

Mit einer Feierstunde erinnert der Bundestag an diesem Donnerstag an den 100. Jahrestag des Frauenwahlrechts. Der Anteil von Frauen ist im Parlament bei der vergangenen Bundestagswahl auf unter ein Drittel gesunken. Als Schwaetzer 1991 im Kabinett des damaligen Kanzlers Helmut Kohl (CDU) für die FDP Bauministerin wurde, waren ein Fünftel der Abgeordneten Frauen.

"Patriarchaler Ton"

Im Kabinett selbst habe sie keine Ungleichbehandlung erlebt, sagte Schwaetzer. "In Koalitionsgesprächen oder bei anderen Gelegenheiten war ein eher patriarchaler Ton aber doch noch sehr präsent", erinnerte sich die Politikerin, die sich heute als Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) engagiert. "Der äußerte sich in Ungeduld, wenn ich als Frau noch einmal hart verhandeln wollte", sagte sie.

Die heute 76-Jährige geht nach eigenen Worten davon aus, dass sich die erste Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) langfristig für die Gleichberechtigung auswirken wird. Merkel habe als Frau das Amt der Bundeskanzlerin ausgefüllt und geprägt "ohne ihr Frausein ins Spiel zu bringen", sagte Schwaetzer. Genau das werde zu der Einsicht beitragen, "dass Frauen ein Amt anders führen können als Männer, aber genauso gut", sagte sie.

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