Der sachsen-anhaltische AfD-Politiker André Poggenburg hat seinen Rückzug vom Landespartei- und -Fraktionsvorsitz angekündigt.
08.03.2018

Poggenburg habe vor einigen Tagen selbst erklärt, zum Monatsende nach zwei Jahren als Fraktionsvorsitzender zurückzutreten. Rücktrittsforderungen gegen ihn habe es entgegen anderslautender Presseberichte aber nicht gegeben, heißt es in einer Erklärung der Magdeburger AfD-Fraktion vom Donnerstag. Außerdem habe Poggenburg angekündigt, auch von seinem Amt als Landesvorsitzender zurücktreten zu wollen.

Ob es einen Zusammenhang mit seiner türkische Mitbürger verunglimpfenden Aschermittwochsrede gibt, blieb in der Erklärung offen. Es habe keine Rücktrittsforderungen aus der Fraktion gegeben, wohl aber "eine ausführliche Diskussion mit einem Meinungsbild in der Fraktion zur Aschermittwochsrede".

"Druck von Fraktion und Partei nehmen"

Eine ursprünglich für kommenden Montag erwartete Erklärung Poggenburgs zu seiner Zukunft kündigte die sachsen-anhaltische AfD-Fraktion nun für den Verlauf des Donnerstags an. Der 42-Jährige begründete seine Entscheidung laut der Erklärung der Fraktion vor allem damit, so "Druck von Fraktion und Partei" nehmen zu können. Dies sei innerhalb der Fraktion "als äußerst ehrenwert und konstruktiv aufgefasst" worden.

Bei der Landtagswahl 2016 war die AfD in Sachsen-Anhalt mit über 24 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der regierenden CDU geworden. Poggenburg wird zum rechten Flügel der Partei gerechnet. Für seine Aschermittwochsrede war er auch vom AfD-Bundesvorstand gerügt worden. Darin hatte er die Türkische Gemeinde in Deutschland verunglimpft und von in Deutschland lebenden Türken als "Kümmelhändlern" und "Kameltreibern" gesprochen. Poggenburg selbst berief sich im Anschluss darauf, dass es sich um zugespitzte Politsatire gehandelt habe.

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