Georges Perec: Das Leben. Gebrauchsanweisung. Diaphanes, 848 Seiten, 25 Euro
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Der 1982 verstorbene Georges Perec zählt zu den – viel zu wenig bekannten – Klassikern des modernen Erzählens. Nun liegt sein Hauptwerk „Das Leben. Gebrauchsanweisung“ von 1978 endlich wieder in einer Neuausgabe vor, ein nach einem komplexen Erzählprinzip komponiertes Puzzle. Es hat sein Zentrum in einem Pariser Mietshaus. 99 Kapitel präsentieren 99 Zimmer – und ein Personal von sage und schreibe
1467 Romanfiguren. So stiftet Perec ein detailreiches, herrlich ausuferndes großes Lesevergnügen und zeigt ein Panorama menschlicher Existenz. Ein Werk, das zu Recht mit James Joyces „Ulysses“ verglichen wurde und das man, so Harry Rowohlt, „jedes Jahr mindestens einmal lesen sollte“.
Barbara: Es war einmal ein schwarzes Klavier. Wallstein, 200 Seiten, 18,90 Euro
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Eine ganz andere Pariser Atmosphäre vermitteln die unvollendet gebliebenen Memoiren der 1997 gestorbenen Sängerin Barbara. Unprätentiös erzählt sie davon, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg beharrlich ihren Karrieretraum verfolgte. Sie nahm Klavier- und Gesangsunterricht, ging nach Belgien und nach Paris, wo sie als Kellnerin jede Chance ergriff, den berühmten Interpreten möglichst nahe zu sein. Bis sie selbst auftreten durfte und in den Sechzigerjahren zu einer prägenden Figur des Chansons wurde. Eine feingesponnene Autobiografie, die Lust macht, sich ihre großen Lieder wie „Göttingen“ oder „L’aigle noir“ wieder anzuhören.
Gunter Glücklich Rainer Moritz
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