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Auf den ersten Blick scheinen die Protagonistinnen im neuen Film der türkischen Regisseurin Yesim Ustaoglu nichts gemeinsam zu haben. Chehnaz gehört zum modernen türkischen Bildungsbürgertum; sie absolviert ein Praktikum als Psychologin in einem Krankenhaus an der Küste und ist mit einem Architekten verheiratet. Die junge Elmas ist in die Ehe mit einem viel älteren Mann gezwungen worden – dass sie Kopftuch trägt, die kranke Schwiegermutter versorgt und ihrem Mann sexuell zu Willen ist, scheint selbstverständlich. Irgendwann aber begegnen sich die Frauen unter dramatischen Umständen. Und die sorgsame, zugewandte Inszenierung enthüllt ganz allmählich, dass den so unterschiedlichen Schicksalen die gleiche sexistische Struktur zugrundeliegt.
Regie und Buch: Yesim Ustaoglu. Mit: Ecem Uzun, Funda Eryigit, Mehmet Kurtulus. Länge: 105 Minuten. Ab 7. Dezember.