Lied und Leid
Tim Wegner
27.03.2017

Es ist nur ein Buchstabe vertauscht. Und tatsächlich sind sich „Lied“ und „Leid“ oft so nah. Die große Christiane Rösinger, 56, bringt es zu Anfang ihres neuen Werks auf den Punkt: „Und weil ich melancholisch bin, nehm’ ich das alles schwer. Und weil ich musikalisch bin, gibt das ein paar Lieder her.“ Erwachsenensongs übers Älterwerden und verpasste Chancen, verpackt in kleine Indie-Chanson-Weisen. Genau wie bei Tilman Rossmy, 58, mit seiner Band „Die Regierung“ und Stücken wie „Konjunktiv 2“ auf dem Comebackalbum. Der lässig-monotone Gesang verschleiert schlitzohrig die schönen Melodien. So wie beim großen Pop der auch nicht mehr ganz jungen Kollegen von Chaplin, deren neue Platte mit dem Lied „Kaputt“ endet. So toll können die Zipperlein der Seele klingen.

Christiane Rösinger: Lieder ohne Leiden. Label: Staatsakt

Die Regierung: Raus. Label: Staatsakt

Chaplin: Wenn uns morgen keiner weckt. Label: Tapete
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