Seit einigen Wochen sind deutsche Soldaten nun in der Türkei. Sie sichern mit Patriot-Raketen die südliche Grenze des NATO-Bündnisses gegen Syrien, wie zu lesen ist. Erstaunlich, dass die Bundeswehr schon wieder bei einem Einsatz mitmischt.
Die Soldaten jedenfalls haben unmittelbar nach ihrer Ankunft in der türkischen Kaserne begonnen, sich einzurichten. Sie haben Deutschlandfahnen ausgerollt und die gelben Ortsschilder aus ihrer Heimat ausgepackt, die auch in afghanischen Feldlagern die kahlen Container verschönern. Und eine Feldjägerin hat den Wagen eines türkischen Generals angehalten, damit deutsche Politiker vorbeifahren konnten in ihrer Kolonne. Alles nach Vorschrift.
Nun wundern sich die Soldaten, dass sie von der türkischen Armee zurückgepfiffen wurden. Die wollen kein Schwarz-Rot-Gold in ihren Kasernen, und ein General will sich nicht von Fremden in seiner Kaserne anhalten lassen. Dass die Türkei die Bundeswehr erst zur Hilfe ruft und dann mäßig behandelt, ist sicherlich ärgerlich. Dass die Deutschen aber meinen, sie könnten sich ausbreiten wie auf einem Campingplatz, verwundert auch. Ein weiteres Mal hat der Bundestag hopp, hopp unsere Soldaten ins Flugzeug gesetzt, ohne vorher zu klären, was sie in der Ferne erwartet. Das ist das wirkliche Ärgernis.