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Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Hazel ist 16 und hat Krebs. Kann ein Buch komisch werden mit so einer Erzählerin? Und ob. Der Autor John Green ist in seiner Heimat, den USA, berühmt; er schreibt Sätze wie: „Ich wusste nicht einmal, was es für ein Gefühl war, nur, dass es eine Menge davon war.“ Das gilt auch fürs Buch, eine Menge Sterben – und ganz viel Leben. Hanser, 16,90
Die Kunst des Feldspiels
Henry Skrimshander ist ein Riesenbaseballtalent, er spielt im College-Team, ist verbissen, macht nie Fehler. Bis ein Wurf danebengeht. Und mit dem Fehler schwindet Henrys Selbstvertrauen. Das Debüt des US-Amerikaners Chad Harbach ist nicht nur ein Sportroman, sondern auch einer übers Erwachsenwerden. Unterhaltsam! DuMont Buchverlag, 22,99 €
Wo wir uns finden
Das viel beachtete Debüt des jungen Autors Patrick Findeis hieß „Kein schöner Land“. Jetzt folgt die nächste Zeile aus dem melancholischen Lied. Ein Vater arbeitet die Schulden seines verschwundenen Sohnes ab, um sein Gewissen zu beruhigen, ein Geheimnis zu bewahren – das Geheimnis um den Tod seiner Frau. Ein düsterer Heimatroman. DVA, 18,99 €
Das himmlische Kind
Eine Mutter will sich und ihre Kinder umbringen, doch die beiden überleben. Wie moderne Hänsel und Gretel wandern sie durch den Winterwald, überleben, indem sie fantastische Geschichten erzählen und Ameisen braten. „Gibt es Ketchup?“, fragt Elias die große Schwester. „Nein, aber wir könnten beten.“ Ein großer Geschwisterroman von Heinrich Steinfest. Droemer, 19,99 €
Landgericht
Der Krieg ist vorbei, die Nazis sind abgemeldet, wer überlebt hat, kann zurück – und jetzt? Wiedergutmachung? Ursula Krechels Roman über das Schicksal eines Berliner Richters erzählt von den Gründungsjahren der Bundesrepublik, die keine Glanzjahre waren, und von einem Land, das den Faschismus nicht überwunden hat. Jung und Jung, 29,90 €
Sound
Gedanken, einfach zwischen Dialoge gesetzt, Anführungszeichen um leere Zeilen, Linien im Text, wie Notenlinien – das sieht seltsam aus. Egal: T. M. Wolf hat ein richtig gutes Roadmovie von der amerikanischen Ostküste geschrieben, jung, musikalisch, maritim. Hätte bestimmt auch ohne innovatives Schriftbild funktioniert... Berlin Verlag, 22,99 €
Zahltag
Die Griechen sind frustriert. Wie hat die angebliche Elite das Land ruiniert! Plötzlich tötet ein selbst ernannter Steuereintreiber in Athen Steuerhinterzieher. Kommissar Kostas Charitos ermittelt wieder – und manche fragen, ob die Polizei sich nicht Zeit lassen könnte, den Mörder zu finden. Der zweite Teil von Petros Markaris’ kluger Trilogie über die Krise. Diogenes, 22,90 €
Papas Arme sind ein Boot
Kinderbücher über Tod und Trauer gibt es mittlerweile viele; dieses ist besonders schön. Der Illustrator Øyvind Torseter ist dafür mit dem evangelischen Illustrationspreis für Kinder- und Jugendbücher ausgezeichnet worden – und es ist nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis. Gerstenberg, 12,95 €