Zwei Wölfe
epd-bild / NABU / S. Zibolsky
Agrar- und Jagdverbände fordern eine Reduzierung der Wolfsbestände in Deutschland und ein Zurückdrängen der Tiere in unbewohnte Gebiete.
20.05.2019

Die Zahl der Wölfe in Deutschland steige exponentiell mit erheblichen Folgen für den ländlichen Raum, die Landnutzer und vor allem die Weidetierhaltung, erklärte das Aktionsbündnis Forum Natur am Montag in Berlin. Derzeit lebten geschätzt knapp 1.300 Wölfe in Deutschland, die Population wachse jährlich um 30 Prozent. Gleichzeitig stiegen die Schäden an, die naturnahe Weidewirtschaft gerate in Gefahr. Das Aktionsbündnis Forum Natur ist ein Zusammenschluss aus Landwirtschafts-, Jagd-, Waldeigentümer- und Fischereiverbänden.

"Keine wolfsicheren Zäune"

Nach Schätzungen des Deutschen Bauernverbandes (DBV) wurden 2017 rund 1.100 Weidetiere durch Wölfe verwundet oder getötet. Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, hält es deshalb für unrealistisch, alle Weidetierhaltungsregionen einzuzäunen, zumal es keine wolfsicheren Zäune gebe. "Der ländliche Raum kann kein vollverdrahteter Hochsicherheitsraum werden", sagte Krüsken.

"Unauffällige Rudel"

Die Wolfspolitik dürfe sich nicht allein darauf stützen, Kosten für Herdenschutz und gerissene Schafe zu entschädigen, eklärte der Generalsekretär. Die Raubtiere müssten deshalb aus allen dicht besiedelten Regionen oder Gebieten mit ausgeprägter Weidewirtschaft sowie auf Almen und an den Küsten vertrieben werden. Ihr Platz sei in unbesiedelten Regionen ohne Landwirtschaft wie auf ehemaligen Truppenübungsplätzen.

Das Aktionsbündnis aus insgesamt neun Verbänden fordert deshalb von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), den Weg frei zu machen für ein aktives Wolfsmanagement. Konkret soll der strenge Schutz des Wolfes aufgehoben und das Tier ins Jagdrecht überführt werden ähnlich wie in Skandinavien. Dort, wo der Wolf bei Weidetieren Schaden anrichte, solle er gejagt oder vertrieben werden dürfen, sagte Dirk-Henner Wellershoff vom Deutschen Jagdverband. Das "unauffällige Rudel" auf dem Truppenübungsplatz könne dagegen bleiben.

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