Wahlkampfplakat von Atiku Abubakar und Präsident Muhammadu Buhari (l.) in Yola (Nigeria)
epd-bild/Thomas Lohnes
Am Samstag wird in Nigeria ein neuer Präsident gewählt. Erwartet wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amtsinhaber Muhammadu Buhari und dem Geschäftsmann Atiku Abubakar von der Opposition.
22.02.2019

Nach der kurzfristigen Verschiebung der Präsidentenwahl vor einer Woche sind die Nigerianer nun aufgerufen, am Samstag ihre Stimme abzugeben. Erwartet wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amtsinhaber Muhammadu Buhari (76) und dem Geschäftsmann Atiku Abubakar (72) von der Opposition. Wegen der Verschiebung und einer weit verbreiteten Politikverdrossenheit wird mit einer niedrigen Wahlbeteiligung gerechnet. Neben dem Präsidenten wird am Samstag auch ein neues Parlament gewählt.

Am vergangenen Samstag hatte die Wahlkommission wenige Stunden vor Öffnung der Wahllokale die Verschiebung der Abstimmung um eine Woche angekündigt und dies mit logistischen Schwierigkeiten begründet. Regierung und Opposition äußerten ihr Unverständnis über die Entscheidung und versuchten in den vergangenen Tagen noch einmal, ihre Unterstützer zu mobilisieren. Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land in Afrika. Rund 84 Millionen der über 200 Millionen Einwohner sind für die Wahl registriert.

Kirchen befürchten Manipulation

Bestimmende Themen des Wahlkampfs waren die Gewalt der Terrororganisation Boko Haram im Norden und Nordosten und die seit zwei Jahren währende Wirtschaftskrise in dem ölreichen Land. Kirchen und Zivilgesellschaft warnten vor Ausschreitungen während der Abstimmung und befürchten Manipulation. Massive Wahlfälschung hatte bei vergangenen Wahlen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt.

Für einen Sieg im ersten Wahlgang braucht ein Präsidentschaftskandidat eine einfache Mehrheit sowie einen Stimmenanteil von mindestens 25 Prozent in zwei Dritteln der 36 Bundesstaaten. Andernfalls kommt es zu einer Stichwahl. Entscheidend könnten zwei Jahrzehnte nach Ende der Diktatur von General Sani Abacha diejenigen sein, die als Erwachsene noch keine Gewaltherrschaft erlebt haben. Mehr als die Hälfte der Wähler ist unter 35 Jahre alt.

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