Papst Franziskus, hier bei seinem Besuch im Juni in Genf.
epd-bild/Vatican Media
Papst Franziskus hat auf seiner Baltikum-Reise für eine Ökumene geworben, die Unterschiede zwischen den Konfessionen respektiert. Lettland nannte er dabei ein Vorbild.
24.09.2018

Den Kirchen in Lettland sei es gelungen, "Einheit zu schaffen und gleichzeitig ihren jeweiligen Reichtum und ihre Einzigartigkeit zu bewahren", sagte er am Montag bei einer ökumenischen Begegnung im evangelisch-lutherischen Dom von Riga. Gelebte Ökumene müsse die Gläubigen zu "Handwerkern der Einheit" machen, damit Unterschiede nicht zu Spaltungen führten.

Vor dem Hintergrund der wachsenden Säkularisierung warnte der Papst davor, den christlichen Glauben auf eine "Touristenattraktion" oder ein Museum zu reduzieren, das an Geschehnisse vergangener Zeiten erinnere. Christen dürften sich angesichts der komplexen Herausforderungen der heutigen Zeit nicht abschotten, resignieren oder Ängsten erliegen. Gelebter Glaube fordere dazu auf, "für die Würde jedes Mannes und jeder Frau ungeachtet ihrer Herkunft zu kämpfen".

Besuch in Aglona geplant

Nach einem Besuch der katholischen Jakobskathedrale von Riga wollte der Papst am Nachmittag den Marienwallfahrtsort Aglona besuchen, an dem sich an Festtagen bis zu 100.000 Menschen versammeln. Katholiken und Orthodoxe bilden je ein Fünftel der lettischen Bevölkerung, während ein Drittel Protestanten sind.

Das letzte Ziel der Baltikum-Reise des Papstes ist am Dienstag Estland, eines der am stärksten säkularisierten Länder Europas. 20 Prozent der Einwohner gehören einer Religionsgemeinschaft an, nur 0,5 Prozent der Bürger sind katholisch. Auch in Estland steht eine ökumenische Begegnung mit Jugendlichen in der lutherischen Karlskirche in Tallinn auf dem Programm.

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