Wegen des dringenden Verdachts der Freiheitsberaubung haben Polizeibeamte und Behördenmitarbeiter ein Pflegeheim für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung im bayerischen Wassertrüdingen durchsucht.
07.06.2018

Nach Recherchen des Evangelischen Pressedienstes (epd) handelt es sich um das private Christa-Maria-Stift mit rund 130 Plätzen. Bei der Kontrolle am Dienstag wurde laut einer Mitteilung vom Donnerstag festgestellt, dass Insassen einer Heimgruppe ohne nötige Gerichtsbeschlüsse fixiert worden waren.

Neben Kräften der Ansbacher Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei waren auch Mitarbeiter des Landratsamtes Ansbach und der Regierung von Mittelfranken bei der Durchsuchung dabei. Das Amtsgericht Ansbach hatte den Durchsuchungsbeschluss auf Antrag der Staatsanwaltschaft erlassen. Den Ermittlern zufolge wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, die Ermittlungen dauerten weiter an.

"Keiner Schuld bewusst"

Der Geschäftsführer des Christa-Maria-Stifts, Jens Müller, bestätigte dem epd auf Anfrage, dass seine Einrichtung betroffen ist: "Wir sind uns keiner Schuld bewusst und haben nichts Unrechtes getan." Man habe maximal einen Verfahrensfehler begangen. Laut Müller geht es um einen Mann, der seit 50 Jahren in dem Heim lebt und für den seit 40 Jahren amtliche Beschlüsse existieren, dass er fixiert werden darf, wenn er aggressiv wird und dabei sich und andere gefährdet. "Diese Beschlüsse muss man regelmäßig erneuern lassen, also neu beantragen", sagte er. Dies habe man offenbar um wenige Tage versäumt.

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