Goslar (epd). "Wir werden mit vielen weiteren Menschen aus ganz Deutschland in Goslar sein", sagte Bündnis-Sprecherin Pia Möller am Freitag. "Wir werden den Nazis ihre Demonstration und ihren Tag versauen und ihnen deutlich machen, dass wir ihre menschenverachtenden Ansichten nicht tolerieren werden."
Rechtsextreme Parteien und Organisationen versammeln sich seit zehn Jahren am ersten Juni-Wochenende an wechselnden Orten zum sogenannten "Tag der deutschen Zukunft". Er gilt als größtes Vernetzungstreffen der deutschen Neonazi-Szene. Die Goslarer Stadtverwaltung rechnet mit mindestens 300 Teilnehmern. Sie hat nach eigenen Angaben keine rechtlichen Möglichkeiten gesehen, den Aufmarsch zu verbieten.
Weltoffene Stadt
Das Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus will unter anderem mit einer Demonstration und "Roten Karten" gegen den Aufmarsch der Rechtsextremisten protestieren. "Wir wollen in einer vielfältigen, weltoffenen und solidarischen Stadt leben", heißt es im Aufruf dieses Bündnisses. "Wir wollen in einer Stadt leben, in der sich alle Menschen angstfrei bewegen können. Deshalb müssen wir diesen Nazi-Aufmarsch verhindern." Auch mehrere Goslarer Kirchengemeinden unterstützen die Proteste.