Berlin/Hilpoltstein (epd). Der Star ist "Vogel des Jahres 2018". Diese Entscheidung gaben der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), bekannt. Der Singvogel mit dem lateinischen Namen "Sturnus vulgaris" löst den Waldkauz ab, der den Titel in diesem Jahr trägt.
Der Star sei ein "Allerweltsvogel", vielen vertraut und weit verbreitet, erklärten Nabu und Landesbund für Vogelschutz. Dennoch nehme der Bestand ab. In der aktuellen Roten Liste wird der Singvogel als "gefährdet" eingestuft. Es fehle an Lebensräumen mit Brutmöglichkeiten und Nahrung, hieß es. Ursache dafür sei vor allem die industrielle Landwirtschaft. Die Zahl der Staren-Paare sei in Deutschland in nur zwei Jahrzehnten um eine Million zurückgegangen. Jetzt gelte es, den Star durch Naturschutz und Sicherung des Lebensraums zu unterstützen.
Drei Millionen Paare
Den Angaben der beiden Verbände zufolge schwankt die Zahl der Stare in Deutschland jährlich zwischen drei und viereinhalb Millionen Paaren, je nach Nahrungsangebot und Bruterfolg im Vorjahr. Dies entspreche etwa zehn Prozent des europäischen Starenbestandes.
Der Star ernährt sich im Frühjahr von Kleintieren aus dem Boden, im Sommer und Herbst zusätzlich auch von Früchten und Beeren. Seine Schwarmflüge im Herbst gelten als einzigartiges Naturschauspiel. Das Männchen fällt zudem im Frühjahr durch sein metallisch glänzendes Gefieder auf. Helle Punkte verzieren vor allem das Prachtkleid des Weibchens. Der Star ist ein sehr guter Imitator, der andere Vögel und Umgebungsgeräusche perfekt nachahmen und in seinen Gesang einbauen kann. Den Angaben der Vogelschützer zufolge sind darunter auch Handyklingeltöne, Hundebellen und Signale von Alarmanlagen.
Der Star ist ein sogenannter Kurzstreckenzieher, Teilzieher oder Standvogel. Die mitteleuropäischen Exemplare ziehen vor allem bis in den südlichen Mittelmeerraum und nach Nordafrika. Die maximale Zugstrecke liegt bei 2.000 Kilometern. Manche Stare verzichten vermehrt auf lange Reisen und überwintern vor allem im Südwesten Deutschlands, hieß es.