Frauke Petry
epd-bild/Stefan Arend
AfD-Chefin Frauke Petry geht auf Distanz zu ihren Parteikollegen im Bundestag. In der Bundespressekonferenz kündigte Petry am Montag in Berlin überraschend an, der neuen AfD-Fraktion nicht angehören zu wollen. Direkt danach verließ sie das Podium.
25.09.2017

In der Bundespressekonferenz, dem Verein der Hauptstadtpresse, gilt die Regel, dass eingeladene Gäste auf dem Podium sich den Fragen der Journalisten stellen, solange es von deren Seite Fragen gibt, und nicht selbst entscheiden, wann die Veranstaltung vorbei ist. Der Leiter der Pressekonferenz, Vorstandsmitglied Timot Szent-Ivanyi, missbilligte das Verhalten der Parteichefin. Sie verließ dennoch den Saal.

Drei Direktmandate

Petry begründete ihren Schritt mit inhaltlichen Differenzen in der Partei. Sie bleibe bei dem Anspruch, die AfD "regierungsfähig" machen zu wollen, während die AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland und Alice Weidel sich zunächst auf eine Oppositionsrolle beschränken wollen. Bei der Bundestagswahl am Sonntag erhielt die AfD 12,6 Prozent der Zweitstimmen und gewann drei Direktmandate. Auch Petry wurde in Sachsen direkt gewählt. Im neuen Parlament wird die AfD mit 94 Abgeordneten drittstärkste Kraft sein.

Die Kommentarfunktion ist nur noch für registrierte Nutzer verfügbar. Um einen Leserkommentar schreiben zu können, schließen Sie bitte ein Abo ab, schreiben Sie uns eine Mail an leserpost@chrismon.de oder diskutieren Sie auf Instagram, Facebook und LinkedIn mit.